[Zusammengefasst] Michael Tsokos – Fred Abel & Paul Herzfeld Reihe

Zerschunden

Rechtsmediziner Dr. Fred Abel vom BKA bekommt es mit einem europaweit agierenden Serienmörder zu tun: Im Umkreis europäischer Flughäfen geschehen Schlag auf Schlag Morde an Frauen, die der Täter mit einer mysteriösen Parole beschriftet. Durch eine spezielle DNA-Analyse gerät der Ex-Soldat Lars Moewig in Verdacht – ausgerechnet ein alter Kumpel des Rechtsmediziners aus gemeinsamen Bundeswehrzeiten, dem Fred Abel so brutale Verbrechen niemals zugetraut hätte. Doch Moewig fehlen die Alibis, und er wird in U-Haft genommen. Während Moewigs kleine Tochter an Leukämie stirbt, versucht Abel fieberhaft, den wahren Täter zu entlarven. Eine atemlose Verfolgungsjagd über den europäischen Kontinent gefährdet nicht nur Abels Leben. Und die Zweifel an der Unschuld seines alten Freundes erdrücken ihn fast.


Mein Fazit

Die Geschichte beginnt schon sehr spannend, und da bekommt der Leser bereits einen Eindruck, was im Kopf des Täters vor sich geht. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis man auch nur eine Ahnung davon bekommt, um wen es sich letztendlich handelt. Das liegt unter anderem daran, dass der Autor die Geschichte, die Charaktere, die verschiedenen Perspektiven so geschrieben hat, dass der Leser am Anfang leicht überfordert mit den ganzen Sichtweisen und Geschichten ist. Aber keine Bange, dies wird bis zum Ende bzw. kurz davor schön langsam aufgelöst. Der Spannungsbogen bleibt immer aufrecht, selbst wenn es mal nicht um den Täter, der seine Opfer schnell und fast schon methodisch tötet, sondern um einen ganz anderen Mordfall geht.

Eine kleine Warnung an alle Zartbesaiteten: Es gibt gewalttätige Szenen, die werden äußerst genau beschrieben. Nur so als Information. Ich freue mich schon auf die beiden nachfolgenden Bücher.


Zersetzt

BKA-Rechtsmediziner Dr. Fred Abel arbeitet unter Hochdruck an einem großen Fall: Ein winziger Einstich in der Kniekehle eines Toten verrät ihm, dass einer der gefährlichsten Killer der letzten Zeit weiterhin sein Unwesen treibt. Doch bevor Abel ihn stoppen kann, wird er in heikler Mission in den osteuropäischen Pseudostaat Transnistrien geschickt. Dort soll er zwei Mordopfer identifizieren, die in Kalkfässern gelagert wurden und fast vollständig zersetzt sind. Plötzlich steht Abel im Fadenkreuz eines politischen Komplotts. Während einer mörderischen Verfolgungsjagd durch das transnistrische Grenzland muss er seine ganz besonderen Fähigkeiten einsetzen. Und gleichzeitig kämpft in Deutschland das jüngste Opfer des Psychokillers in einem Keller um sein Leben …


Mein Fazit

Fangen wir mit der Hauptgeschichte an, der Fund der Leichen in Transnistrien. Die Toten werden in wenigen Kapiteln vorgestellt, gefangen genommen, gefoltert und getötet. Ende. Viel mehr ist nicht passiert. Dr. Abel wird eben in das Land geschickt, um die Leichen zu untersuchen, der Geheimdienst bekommt davon Wind, verfolgen ihn und es beginnt eine recht fade Verfolgungsjagd. Gegen Ende dieser Jagd landet Dr. Abel wieder in seinem Heimatort, wird dort erneut verfolgt, bis dann augenscheinlich Ruhe herrscht und er den korrekten Bericht fertigstellt.

Für die Titelgeschichte hätte ich mir mehr erwartet.

Denn es gibt ja noch Fälle neben der Hauptgeschichte, die waren um einiges spannender und haben mir daher deutlich besser gefallen als der eigentliche Hauptteil. 

Die Endbewertung fällt mir daher sehr schwer, das Buch war spannend, aber nicht so, wie ich es erwartet habe.


Zerbrochen

Ein besonderer Tag für Rechtsmediziner Dr. Fred Abel: Viele Monate, nachdem er bei einem brutalen Überfall fast zu Tode kam, tritt er erstmals wieder seinen Dienst an. Sofort wird er vom täglichen Wahnsinn der BKA-Einheit »Extremdelikte« in Beschlag genommen: Der sogenannte »Darkroom-Killer«, ein Psychopath ohne Skrupel, hält Polizei und Bevölkerung in Atem.
All dies verblasst jedoch, als Abels gerade neu gefundenes Familienglück auf dem Spiel steht: Seine 16-jährigen Zwillinge, Kinder aus einer längst vergangenen Affäre, besuchen ihn in Berlin – und werden Opfer einer Entführung. Wer hat mit Abel noch eine Rechnung offen?


Mein Fazit

Wo soll ich nur anfangen? Vielleicht erst einmal damit, dass die Lesereihenfolge nicht „Zerschunden – Zersetzt – Zerbrochen“ ist, sondern „Zersetzt – Zerschunden – Zerbrochen“ ist, der Leser wird ganz dezent darauf hingewiesen, wann die Geschichte stattfindet. Wenn ihr die Reihe lesen wollt, ist das ein guter Hinweis, so findet die Geschichte chronologisch statt.

Weiter mit der Handlung. Der Darkroom Killer ist diesmal also der Böse, der Leser erfährt, wer er ist und was er macht und schwups ist der bis kurz vor dem Ende des Buches fast komplett weg von der Bildfläche. Denn, oh Schreck, die Kinder von Dr. Fred Abel wurden entführt und natürlich weiß kein Mensch, wer der Entführer ist.

Es sei denn man hat die letzten beiden Teile noch im Kopf und dann ist es kein Geheimnis mehr, wer diese entführt hat. Außer unserem Superhelden Dr. Abel, der hat keinen Plan. 

Was passiert dann auf den restlichen Seiten? Richtig, es wird gesucht, rumgeheult, Spuren nachgegangen, die komplett absurd sind, Dr. Abel spielt Superheld, Lars wird zum Rambo degradiert, Hacker können irgendwie alles hacken etc. und irgendwann ist der Leser am Ende angelangt. Klingt hart, aber ich bin enttäuscht.


Abgeschnitten

Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert.
Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …


Mein Fazit

Der Klappentext war erstaunlich kurz, sodass man nur erahnen konnte, worum es in diesem Buch wirklich geht, anhand vom Buchcover wird einem eher klar, was hier geht. Zur Geschichte, die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die erst einmal eher lose oder gar nicht zusammenhängen. Die Charaktere werden in einem entspannten Tempo eingeführt, der Leser weiß danach, wer sie sind, was sie machen und welchen Charakter sie haben. Relativ schnell kommt das Ganze in Fahrt, der Leser hat ja nicht ewig Zeit, langsam wird einem klar, dass der Titel nicht nur auf eine Sache bezogen ist, sondern auf mehrere Dinge in diesem Buch passt. Um schwache Mägen vorzuwarnen, es werden Leichen, Organe, Zustände, Mordmethoden, Vergewaltigungsszenen etc. sehr genau beschrieben, und damit meine ich wirklich akkurat. Man merkt, dass einer der Autoren in diesem Fach tätig ist, gut so würde ich sagen, denn dann kann sich der Leser die Personen besser vorstellen. Die Geschichte geht spannend weiter, die Charaktere bauen eine Verbindung zueinander auf, müssen sich aufeinander verlassen und es wieselt sich zuerst ganz unauffällig eine Leichenschnitzeljagd in die Geschichte rein, die dann immer gefährlicher für alle Beteiligten wird. Mir hat das Lesen dieses Buches richtig Spass gemacht, klingt nach der Beschreibung etwas schräg, aber in manchen recht makabren Momenten musste ich schon etwas grinsen. Wer Fan dieses Genres ist, soll sich dieses kleine Meisterwerk durchlesen. Oder habt ihr es schon gelesen? Wie fandet ihr es? Ab damit in die Kommentare.


Abgeschlagen

Kiel, im Winter. Im Institut für Rechtsmedizin der Universität liegen im Sektionssaal ein toter Gewaltverbrecher, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, und eine zerstückelte Frauenleiche, deren Einzelteile in zwei Koffer verpackt wurden. Der junge Rechtsmediziner Paul Herzfeld ist irritiert, als sich sein Vorgesetzter, Professor Schneider, bei der Obduktion der zerstückelten Leiche vorschnell auf eine Machete als Tatwaffe festlegt. Aber kurz darauf wird tatsächlich eine blutverschmierte Machete in einem Kieler Park gefunden. Die Medien feiern Professor Schneider als rechtsmedizinisches Genie, und sein Aufstieg zum Direktor der Kieler Rechtsmedizin scheint nur noch reine Formsache.
Doch dann weiht der Hausmeister der Universität Herzfeld in ein Geheimnis ein, und auf einmal führen alle Spuren ins Institut. Als Herzfeld versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, steht nicht nur seine Karriere auf dem Spiel, sondern auch das Leben seiner Familie …


Mein Fazit

Dieses Buch, das die Vorgeschichte zu Abgeschnitten darstellt, fängt wie auch der andere Teil spannend an, es werden sowohl bekannte als auch neue Charaktere vorgestellt. Die Entwicklung derer ist interessant und kommt zu einem Punkt, der leider vorhersehbar ist. Professor Schneider ist Oh Wunder sehr verdächtig, von Anfang an. Zuerst dachte ich mir „Ach der Klappentext will mich nur verwirren und auf eine falsche Fährte locken“ Leider ist dem nicht so, ca. ab der Hälfte des Buches ist es so offensichtlich, wie die Geschichte ausgeht, daher gibt es auch keine großartigen Überraschungen.

Es werden zwei weniger interessante Fälle eingestreut, die aber kaum etwas mit der Handlung zu tun haben. Ab der besagten Hälfte liest sich das Buch eher langweilig, bis der Leser am Ende angelangt ist und das Buch zur Seite legt bzw. ins Regal räumt…


Abgefackelt

Rechtsmediziner Paul Herzfeld steckt sein letzter Fall noch in den Knochen, weshalb er vorübergehend von Kiel nach Itzehoe auf eine vermeintlich ruhigere Stelle in der Pathologie versetzt wird. Doch die dortige Ruine des Klinikbaumarchivs zeugt von einem Flammenmeer, in dem nicht nur tausende Akten und Gewebeproben dem Feuer zum Opfer fielen, sondern auch Herzfelds Vorgänger in der Pathologie den Tod fand. Ein Todesfall mit zu vielen Ungereimtheiten, wie Herzfeld findet. Und je weiter er nachforscht, desto klarer wird, dass er einem Skandal ungeheuren Ausmaßes auf der Spur ist. Die Gesundheit der Bevölkerung Norddeutschlands ist ernsthaft bedroht. Seine Ermittlungen auf eigene Faust bleiben nicht lange unentdeckt, denn bald verfolgt ihn eine eiskalte Killerin auf Schritt und Tritt. Ihr Mordwerkzeug: eine Drohne. Ihr Lieblingsspielzeug: Feuer.


Mein Fazit

Wo soll ich nur anfangen? Am besten mit einem Dank an @netgalleyde für die Bereitstellung der E-Book-Version von Abgefackelt.

Das Buch habe ich mir, wie fast immer, natürlich selber gekauft. Meine Buchhandlung des Vertrauens soll ja auch etwas davon haben. 

So. Genug der netten Worte. Weiter geht es mit meiner Rezi zu Abgefackelt, dessen Titel, meiner Meinung nach, nicht nur für die Morde steht. Paul Herzfeld ist immer noch etwas traumatisiert von der Handlung in Abgeschlagen, wo er und seine Familie gerade so dem Unglück entkommen ist. Dies ist noch nicht so lange her, daher merken wir es ihm entsprechend an. Recht flott wird einem der erste Mord serviert, ein Mann plus etwas Benzin inkl. Brandbeschleuniger. ergibt ein gebratenes Menschlein. Paul Herzfeld ist immer noch etwas traumatisiert von der Handlung in Abgeschlagen, wo er und seine Familie gerade so dem Unglück entkommen ist. Dies ist noch nicht so lange her, daher merken wir es ihm entsprechend an. Recht flott wird einem der erste Mord serviert, ein Mann plus etwas Benzin inkl. Brandbeschleuniger. ergibt ein gebratenes Menschlein. 

Warum? Wird recht schnell klar. Wer? Erfährt der Leser, bevor der das Buch richtig losgeht.

Wie? Auch das wird einem ohne schlechtes Gewissen vorher mitgeteilt.

Ihr seht schon, mit all den Informationen ist die Spannung rasant dahin. Ausnahme sind Fälle, die zwischen den einzelnen Kapiteln stattfinden, diese wurden spannend und detailliert geschrieben. Paul Herzfeld ist immer in seinem Element und versteht Zusammenhänge in kürzester Zeit, dazu gesellen sich Informationen über Krankheiten, eine Verfolgungsjagd mit der Killerin, einem glücklichen Zufall, sodass er das Ende überlebt, und natürlich kommt seine Familie, meistens zumindest, nicht zu kurz.

Was mir einfach gefehlt hat, ist eine gesunde Portion Spannung und die Möglichkeit, dass man als Leser auch mitraten kann. Dies fehlte komplett. Meist huschte ich von Kapitel zu Kapitel und ließ mir berieseln. Nur der Hauptkommissar in dem Buch regte mich durch seine Inkompetenz auf.

Alle Informationen wurden einem praktisch und ohne Tam Tam auf einem Silbertablett serviert. Wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist, lässt sich der Auftraggeber der Killerin und die Mordmotive sehr einfach zusammenreimen.

„Abgeschnitten“ bleibt in der Paul Herzfeld Reihe immer noch mein ungeschlagener Favorit.

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