[Kurz & Bündig] Peter Mclean „Priest of Bones – Der Kampf um den Rosenthron“

Eine Information an alle, die das Buch oder die Reihe noch nicht gelesen haben:

Diese und alle anderen Rezensionen sind fast Spoiler frei, sprich ich werde neben dem einen oder anderen Namen, nichts Detailliertes zur Handlung verraten. Diese wird von mir nur grob angeschnitten, sodass der Leser einen kleinen Überblick hat worum es geht.


Hallo und herzlich willkommen zur Rezension von „Priest of Bones: Der Kampf um den Rosenthron 1“ von Peter Mclean. Wie ihr erkennen könnt, wurde mir das Buch von meinem Buchhändler (Tyrolia) zur Verfügung gestellt.

An die Tyrolia: Durch euch ist es mir möglich neue Bücher oder Reihen zu entdecken, für die ich sonst viel Geld ausgeben müsste, nur weil ich mal reinschnuppern möchte, ob es mir denn überhaupt gefällt. Ein Dankeschön an dieser Stelle.

Das Buch bzw. der Anfang der Reihe ist erstmalig im Jahre 2018 auf Englisch erschienen. Am 22.02.2020 erschien das Buch bei uns auch in deutscher Sprache. Ich hatte die Gelegenheit dieses schon einige Wochen zuvor zu lesen. Weiter geht es mit meiner Rezension. Viel Spaß.


Fangen wir da an, wo wir immer anfangen. Am Anfang. Tomas Piety, sein Bruder Jochan, Bloddy Anne und ein paar andere Charaktere sind aus einem schweren und verlustreichen Krieg heimgekehrt. Vor dem Krieg war es so, dass Piety sehr viele Gebäude sein Eigen nennen konnte. Genauso die Straßen, diverse Handelsketten und die Stadt Wache hatte er auch auf seiner Seite. Davon ist nichts mehr übrig. Alles ging mehr oder weniger den Bach runter. Fremde belagern seine Viertel, die unter anderem Gaststätten, Freudenhäuser, Schmieden, Barbiere, und andere Gebäude enthalten.

Natürlich möchte Tomas Piety und sein Trupp seine Viertel und noch mehr zurückerobern. Es beginnt eine neue Ära der „Pious Men“, wie sich sich nennen. Nach und nach wandern ihre Viertel wieder in ihren Besitz, Feinde werden vertrieben oder abgemurkst. Piety ähnelt immer weniger einem Priester, mehr einem Mafiaboss oder Paten, wenn man sich seine Methoden so ansieht.

Immer wieder bekommt der Leser auch die schwache Seite der Kriegsveteranen zu lesen. Der „Schlachtenkoller“ greift mal mehr, mal weniger die Psyche des Trupps an. Gerade beim Bruder von Tomas Piety, Jochan Piety, sieht man sofort, was ein Krieg mit einem machen kann. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass dieser nicht immer zurechnungsfähig ist. Trotzdem erweist er sich als guter Kämpfer.

Die Geschichte nimmt also ihren sehr blutigen, aber durchaus spannenden Lauf. Die Charaktere entwickeln sich weiter, haben ihre Stärken und Schwächen. Die Fähigkeiten werden immer wieder in den passenden Szenarien genutzt und ausgezeichnet in Szene gesetzt. Jeder passt also in diese Umgebung.


Kant sah, dass ich auf das Mädchen zeigte, sah, dass mein Blick und meine Hand sich von ihm fortbewegten, und nutzte den Moment. Das hatte ich geahnt, sosehr ich auch gehofft hatte, er wäre vernünftiger. Er war schnell, der Kant, und brutal, aber sonderlich clever war er nicht. Er stürzte auf mich zu, ein langes Messer in der Faust. Ich wich aus, wirbelte herum, zog Erbarmen aus der Scheide und schlitzte Kant mit einem Rückhand-hieb die Kehle auf. Ein schäumender roter Schwall schoss hervor, und Kant ging mit einem gurgelnden Fluch zu Boden.“

Seite 20

Nicht so verhält es sich, meiner Meinung nach, beim Thema Magie. Sie ist immer wieder mal ein Thema, nur wenige beherrschen sie. Mal wird sie als „Magie“ oder als „Hexerei“ bezeichnet. Der Ursprung wird nur schwammig oder gar nicht erklärt. Genauso die Anwendung. Wie wird sie gelehrt? Wie wird diese ausgeführt? Einmal konzentrieren und das war es? Ich hätte mir diesbezüglich mehr Erklärung gewünscht. Gut, der Fokus liegt woanders. Trotzdem schade. Gerade in ein paar Szenarien wird diese sehr effektiv und vor allem tödlich eingesetzt.


Er schwebte in der Luft. >> Beim Namen unserer lieben Frau … << murmelte ich. Ich schluckte. Billy war von der Göttin berührt, das wusste ich. Doch es auch zu sehen, war noch mal was ganz anderes. Billy wirkte nicht so, als wüsste er, dass wir uns auch in der Küche aufhielten. Er schwebte einfach so vor sich hin, sah Hari unverwandt an und ließ nicht erkennen, dass er uns hörte oder sah.“

Seite 108

Gut gefallen hat mir die Schreibweise. Die Handlung wurde aus der Sicht von Tomas Piety erzählt, einen Perspektivenwechsel gab es nicht. Brauchte es auch nicht unbedingt. Es las sich irgendwie wie ein sehr ausführlicher Tagebucheintrag. Die Sprache, die Beschreibungen passten in das Geschehen rein. Auch das hat mir hervorragend gefallen.

Eine Sache, die mich stellenweise genervt hat, war, dass jeder Ausrutscher, jede Panne oder emotionaler Ausbruch auf den Schlachtenkoller geschoben wurde. Irgendwo auch kein Wunder. Na ja, meist fand ich war es der Alkohol, dieser floss in Strömen. Ein Wunder, dass die Mannschaft so schnell wieder auf den Beinen war und Kämpfen konnte.

Trotz der Kritik ein gutes Buch. Kann ich jedem Fantasy Fan empfehlen der mit Feen, Monstern, Sagen usw. nichts anfangen kann. Sondern eher auf mehr Action steht.


Klappentext

„Soldaten, Gangster, Magier …

in den dunklen Gassen der Stadt wird darum gekämpft, wer in den Spelunken, Bordellen und Tempeln des Glücksspiels das Sagen hat. Der Soldatenpriester Tomas Piety und seine Leute haben ein einfaches Ziel: Sie wollen alles, und das jetzt.“

Hat mir gut gefallenHat mir nicht gefallen
+ Interessante und gut erzählte Geschichte
+ Die Charaktere entwickeln sich stellenweise weiter
+ Sprache, und Gehabe passen perfekt in die Umgebung
– Thema Magie viel zu wenig erklärt. Übermächtig noch dazu.
– Schlachtenkoller wurde mir zu oft als Grund für Fehltritte genannt

VerlagKlett-Cotta Verlag/Hobbit Presse
AutorPeter Mclean
GenreThriller, Dark Fantasy, Fantasy, Epische Fantasy
Seitenanzahl412
Erscheinungsjahr2018 (English Version), 2020 (Deutsche Ausgabe)
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