[Rezension] Valerie Bendorf „Die Tage mit dir“

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Einleitung

Zufälle. Ihr kennt sie, manchmal kommen sie genau im richtigen Moment, oder zerstören alles zuvor aufgebaute. In meinem Fall traf ersteres zu. Das neue Buch von Valerie Bendorf wurde mir von der Autorin selbst und von der Bücherplattform Netgalley als Leseexemplar zur Verfügung gestellt. Jeweils als Print und E-Book Variante. Vielen Dank an dieser Stelle.

Valerie Bendorf ist auch unter dem Pseudonym Valerie Korte bekannt. Bei dem einen oder anderen von euch dürfte es klingeln. Vor einer Weile habe ich zwei Bücher von ihr gelesen. „Aus allen Wolken fällt man auch mal weich“ und „Liebe treibt die schönsten Blüten“ heißen die beiden Exemplare. Bis heute empfehle ich diese gerne an andere Leser:innen weiter, die entweder lockere Liebes- und/oder gemütliche Wohlfühl-Romane suchen. So viel dazu.

Das neue Buch von Valerie geht da einen etwas anderen Weg. Es wird etwas ernsthafter, teils emotionaler, garniert mit viel Sehnsucht. Seid also gespannt auf mein Fazit.

Kennt ihr das Buch schon? Schreibt mir gerne eure Meinung in den Kommentarbereich. Vielen Dank und weiter geht es.


Grober Handlungsverlauf

Anfang der 2000er-Jahre treffen zwei Menschen aufeinander, welche sich nach dem Abschlussball nicht endgültig voneinander verabschieden müssen. Im Gegenteil. Auch wenn sie die große Distanz trennt, bleiben sie gedanklich immer beisammen. Dennoch müssen Neil und Hanna ihr eigenes Leben leben. Eigenes Geld verdienen, eine Familie gründen. Die Gelegenheiten, sich gegenseitig besuchen zu können, werden immer weniger. Aus Wochen werden Monate und teilweise Jahre. Der Kontakt schläft dementsprechend ein.

Was bleibt ist ein Koffer mit Kleidung und geliebten Gegenständen, welcher darauf wartet, bei einem Besuch vom Besitzer geöffnet zu werden. Theoretisch zumindest. Das Gepäckstück wird ab dem Moment des Versprechens kaum genutzt. Aus bereits bekannten Gründen ist das leider nicht möglich. Somit ist der Koffer nichts weiter als eine Deko, welche, je mehr Zeit vergeht, immer mehr an Farbe und Form verliert.

Die Hoffnung, dass man sich irgendwann nicht mehr voneinander trennen muss, bleibt bis zuletzt erhalten. Bis eines Tages einer der beiden an der Tür des anderen steht und Hannas Herz den Weg aus Schottland endlich wieder nach Hause findet.


Mein Fazit

Nach meinen Reread von „Liebe treibt die schönsten Blüten“ blieb es etwas still rund um die Autorin, bis mich diese eines Tages angeschrieben und gefragt hat, ob ich ihr neues Buch lesen möchte. Selbstverständlich. Immerhin haben mir ihre Bücher bisher richtig gut gefallen. Noch eines vorweg: Meine Meinung wird davon nicht beeinflusst. Wenn mich etwas beim Lesen gestört hat, erfahrt ihr es trotzdem.

Der Anfang findet etwas zeitversetzt statt. Hanna ist gerade am Flughafen und würde gerne in ein Flugzeug steigen, um einen gewissen Jemand zu besuchen. Leider verzögert sich ihr Flug aus nachvollziehbaren Gründen. Ob sie am Ende abreisen kann, oder nach Hause fahren muss, erfahren wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Nach diesem Einstieg beginnt die Handlung im Jahr 1999, wo sich unsere beiden Protagonisten kennenlernen. Sowie es der Zufall so will, landen sie in einem abgelegenen Haus, bis diese vom alarmierten Lehrpersonal gefunden werden. Der Einstieg hat mir gut gefallen. Gerade die Anfangsszene am Flughafen deutet schon sehr stark darauf hin, dass die Vergangenheit nicht zugunsten von Hanna und Neil verlaufen sein könnte. Die beiden leben, offenbar, getrennt und sie möchte ihn besuchen. Ausreichend Informationen für einen einfachen Prolog. Andererseits lassen sich diese auch aus dem Klappentext ableiten. Fakt ist. Wir haben etwas, mit dem wir arbeiten können.

Noch in der Schulzeit lernen wir nicht nur Hanna und Neil besser kennen, sondern auch ein paar später vorkommende Nebencharaktere, welche in der Zukunft auch ihren Platz finden werden. Ich hatte beim Lesen immer so einen alten Filmprojektor vor Augen, welcher das Leben der beiden auf zwei Spuren im Schnelldurchlauf laufen ließ. Erinnert mich an alte Liebesdramen.

Apropos Drama. Dieses gibt es in diesem Buch nicht wirklich. Ja, Sehnsucht und Liebeskummer gibt es zuhauf. Jedoch sind diese beiden Komponenten hier nichts Negatives. Sie dienen hier als Verstärker in vielen Situationen. Auch die Gedanken unserer Protagonisten werden hiervon stark beeinflusst. Trotz verschiedener Leben sind diese immer in deren Köpfen verankert. Natürlich wird sich der eine oder andere von euch denken: „Ist es nicht etwas unfair dem aktuellen Partner gegenüber, wenn der Gegenüber gedanklich bei seiner Schulliebe ist.“ Da gebe ich euch recht. Etwas seltsam wirkt es alle mal. Jedoch kann man mit den Umständen etwas dagegen halten. Hanna und Neil müssen sich nach dem Internat trennen. Daher kommt erst das Versprechen, sich gegenseitig Unterschlupf bieten zu wollen. Die Zeit bleibt nicht stehen. Das Leben beider muss weitergehen, was es auch tut. Nur eben getrennt. Die einzelnen Passagen, welche innerhalb der Kapitel auch mal abwechselnd abliefen, waren spannend. Keiner der Protagonisten hatte nur schöne und einfache Momente. Schicksalsschläge gehörten genauso dazu, wie Erfolge.

Sehnsucht ist das Kernthema des Buches. Zumindest kam es für mich so rüber. Diese wirkte nie aufgesetzt oder gar fehl am Platz. In der jeweils passenden Lebenssituation, oder wenn man sich gesehen hat, war sie klar zu spüren. Anders als in ihren anderen Büchern hat Valerie hier den Fokus ganz klar auf Gefühle gesetzt. Das merkte ich deutlich. Das Buch lässt sich deshalb mit einem Wort genau beschreiben: gefühlvoll. Immer und irgendwo ist Platz für den einen Menschen. Alleine beim Gedanken daran wird mir warm ums Herz.

Das Cover selbst mag ich sehr. Schöne Farben, welche teilweise ineinander übergehen. Ich habe einfach einen Knacks, wenn es um diese geht. ^^ Kleine Werbung an dieser Stelle für meinen Instagram Account. Wenn ihr sehen wollt, wie meine Buchbilder entstehen. Dieser Link führt euch zu einem Reel.

Kommen wir zum Thema Kritik. Erinnern uns daran, wie das Wort geschrieben wird, und gehen dann zum Endfazit über. Nein, ehrlich. Es fällt mir schwer, etwas Negatives an diesem Buch zu finden. Es ist ein rundes Gesamtpaket, mit viel Liebe zum Detail und randvoll mit Sehnsucht und Emotionen. Wenn ich das Buch kaputt analysieren würde, werde ich vielleicht etwas finden, aber das ist nicht der Sinn meiner Rezensionen. Hier geht es um meinen Ersteindruck und anschließend um eine ehrliche Gesamtwertung. Und diese mündet in einer Empfehlung. 🙂


Buchinformationen

VerlagPiper
AutorinValerie Bendorf
Erscheinungsjahr2024
GenreLiebesroman
Seiten400
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Informationen über die Autorin

Valerie Bendorf hat in Bonn und im schottischen St. Andrews Germanistik und BWL studiert, anschließend als Lektorin und Social-Media-Managerin in Berlin und München gearbeitet. Heute lebt sie in Köln, schreibt Romane und reist oft nach Schottland.


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