[Rezension] Tala T. Alsted „Re-Generation: Neues Leben“

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Einleitung

Ewiges Leben. Ein interessantes Thema, welches schon mehrfach durchgekaut und behandelt wurde. Wie kann die Wissenschaft dies bewerkstelligen? Die Zellerneuerung stoppen, damit sich diese nicht abbaut? Es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis wir auch nur ansatzweise so weit sind. Alleine das menschliche Leben, um einige Jahre zu verlängern, ist nahezu unmöglich.

Was würden Menschen mit so viel Lebenszeit überhaupt anfangen? Wie viel kann sich ein menschlicher Verstand merken, bis dieser kapituliert? Lohnt es sich, dann überhaupt eine Weiterbildung anzustreben? So viele Fragen und keiner konnte bisher eine logische Antwort liefern.

Eventuell habt ihr ja eine Erklärung parat. Schreibt sie mir gerne unter diesen Beitrag.

Nun geht es los mit meiner Rezension.


Grober Handlungsverlauf

180 Jahre in der Zukunft wurden viele dieser Fragen geklärt und es den Menschen möglich gemacht, theoretisch ewig zu leben. Bedingt durch den Umzug in eine unterirdische künstliche Welt und die durch die neue Behandlung entstandene Überbevölkerung ist es, den Bewohnern nicht ohne Weiteres möglich neues Leben in die Welt zu setzen. Ohne Genehmigung ist es sogar strafbar. Sollte eine Frau „versehentlich“ schwanger werden, muss das ungeborene Kind abgetrieben werden. Klingt grausam, ist es auch.

So sieht es auch eine Freundin unserer Protagonistin Sibel. Erstere erwartet bald ein Kind, da sie bisher keine Genehmigung erhalten hat, muss sie dieses loswerden. Was natürlich nicht in ihrem Sinne ist. Die Untergrundorganisation Natural Life, die sich darauf spezialisiert hat, solchen Menschen zu helfen, bieten der schwangeren Freundin nach etwas hin und her ihre Hilfe an.

Was die Gruppe inklusive Sibel nicht weiß, die Gute verrät die Organisation und bringt ihre Freundin in Schwierigkeiten, die ihr bisheriges Leben zurücklassen muss. Ihre Bekannten, ihre Familie und ihre Verwandten wird sie eine Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wenn überhaupt. Diesen werden rund um die Uhr überwacht. Somit ist jeder Kontakt gefährlich.

Ihre Zeit bei den Rebellen verbringt sie nicht tatenlos, sondern nutzt diese, um Jonah Black und seine Mitstreiter bei ihrem Plan, das natürliche Leben wieder zurückzubringen, zu unterstützen.

Wie die Gruppe das bewerkstelligen will und wer sich hinter dem geheimnisvollen Jonah Black, in den sich Sibel verliebt hat, verbirgt, könnt ihr gerne selbst lesen. 😉


Mein Fazit

Nach einem geheimnisvollen und eher traurigen Einstieg geht es ins erste Kapitel. Dort ist Sibels Leben noch recht normal. Die trifft sich mit erwähnter Freundin in einem Café. Nur ein paar Absätze später gibt es keinen ruhigen Alltag, keinen Studienplatz und keine Familie mehr. Alles weg. Nur wegen einer Person, die ihre eigenen Pläne hatte und dadurch alle um sich herum ins Verderben gestoßen hat.

Wie geht es nun weiter? Zurück kann Sibel nicht. Glücklicherweise wird sie von einem Fremden, der sich später als Jonah Black entpuppt, in die Organisation Natural Life aufgenommen. Diese beschäftigt sich damit, das natürliche Leben wieder zurückzubringen. Unsere Protagonistin kommt da gerade recht, sie soll sich als „verstorbene“ Professorin ausgeben und Informationen sammeln.

Soweit so gut. Jedoch fängt das Gerüst hier an zu bröckeln. Sibel, ein 24-jähriges Mädchen ohne wissenschaftliche Ausbildung, die ihrem Vorbild gerade so ähnlich sieht und der Rest wie Fingerabdrücke Irisscans mit technischer Hilfe umgangen wird, soll also ein Institut infiltrieren. Es wird zwar nicht direkt gesagt, wie alt diese Professorin sein soll, aber wie kann das funktionieren? Ja, in dieser Welt haben viele einen sehr jungen Körper, der einen alten Geist enthält. Okay, aber der Charakter und das Wissen an sich bleiben gleich. Es gibt zwar viel Material, welches gesichtet werden kann, um an das Wissen der gewünschten Person zu kommen, aber sonst sieht man von ihr nicht viel. Sibel müsste also perfekt schauspielern können. Spoiler: Es wird zwar viel darüber gesprochen, aber infiltriert wird im ersten Teil der Reihe erst einmal gar nichts.

Denn die Liebesgeschichte zwischen Jonah und Sibel, der Entstehung von Re-Generation, die kritischen Stimmen und ganz viel Philosophie stehen an erster Stelle. Was an sich gut ist. Denn die Autorin hat sich sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie so eine Gesellschaft in 180 Jahren aussehen und sich verhalten könnte. Die unterirdische Welt wurde zwar nur angerissen, aber die nötigsten Dinge im Schnelldurchlauf erklärt.

Dann haben wir noch die Organisation Natural Life. Die Mitglieder wurden ebenfalls einmal kurz vorgestellt und dann nicht mehr viel mit denen gemacht. Wenn diese ihren Einsatz haben, sind sie zur Stelle, sonst verbleiben diese häufig im Hintergrund. Eine charakterliche Entwicklung, oder mehr Interaktion mit ihrem Umfeld, war nicht wirklich drin. Schade. Nadia, die Chefin der Gruppe war mir durchgehend suspekt, noch viel mehr als Jonah, welcher als der (typische) ruhige Badboy dargestellt wurde. Dafür dass er so alt sein soll, sein genaues Alter wird nie genannt, verhält er sich vielfach kindisch. Er könnte demnach tatsächlich Sibels natürlichem Alter entsprechen. Oder er ist, wie es von Sibel erwartet wird, ein guter Schauspieler. Wer weiß das schon.

Zusammenfassend kann ich über die Charaktere sagen, dass ich mit keinem der genannten viel anfangen konnte. Sie waren vorhanden, haben ihre Rollen gespielt, mehr aber auch nicht. Die Grundidee der Handlung gefiel mir gut. Aber der stockende Verlauf und der Rest konnten mich nicht so begeistern. Wobei die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptcharakteren gut umgesetzt wurde. Diese gefiel mir am besten. Auch die Einführung in die Technik der Zukunft konnte mich begeistern.

Kurz vor dem Ende folgte die große Enthüllung, wer der geheimnisvolle und beherrschte Jonah wirklich ist. Was soll ich dazu sagen? Tada? Dieses Ereignis löste in mir recht wenig aus. Sibel war, wie es sich für eine Protagonistin gehört, welche naiv durch die Gegend läuft, geschockt und konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Kann man machen, kann funktionieren. Es ist halt nicht meins. Habe ich schon viel zu oft gelesen.

Nach „Lindenherz“ habe ich mir offen gestanden etwas Besseres oder zumindest Gleichwertiges erwartet. In ersterem Buch war alles nahezu perfekt. Hier stimmt für mich vieles nicht. Schade. Eventuell kann mich Teil zwei begeistern. Mal schauen. 🙂


Buchinformationen

Verlagtredition
AutorinTala T. Alsted
Erscheinungsjahr2023
GenreDystopie
Seiten368
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Informationen über die Autorin

Tala T. Alsted

Möchtest du ewig leben? Oder durch die Zeit reisen? – In meinen fiktiven Texten verbinde ich gern Historisches und Utopisches mit Fantastischem. Bücherschreiben ist fast so gut, wie selbst durch die Zeit zu reisen, höchstwahrscheinlich sogar besser. Meine Schreibprojekte begleiten mich beinahe täglich in Form von hübschen Notizbüchern samt Bleistift. Wer mich kennt, muss geduldig die merkwürdigsten Fragen aushalten. Zum Beispiel: Wie windet man sich am besten aus einem Würgegriff? Wie reiste man im Mittelalter am besten vom Pleißenland nach Mainz? Nutzen die Menschen in 200 Jahren noch Smartphones? Oder: Wie sehr darf mein Protagonist bluten, ohne dass es lebensgefährlich wird? Ich bin ein optimistischer Mensch. In meinen Büchern wird es spannend, aber nicht düster. Die Hauptpersonen meiner Geschichten haben es nicht leicht. Aber sie sind stark und am Ende wird (meistens) alles gut. Ich freue mich, wenn du deine Gedanken zu meinen Büchern mit mir teilst. Schreib gerne eine Rezension oder sende mir eine Nachricht per E-Mail oder Social Media. Du findest mich auch auf tala-alsted.de oder meinen Blog wortlicht.blog!

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