„Dieser Beitrag enthält einen oder mehrere Werbelinks.“
Einleitung
Am 06. Juli 2024 lud ich meine Rezension zu „Be my light“ dem ersten Teil der Reihe hoch. Begeistert vom Schreibstil und der gewählten Themen im Buch war es nur eine Frage der Zeit, bis „Hold me tight“ ebenfalls gelesen wird. Vor allem war ich gespannt, wie Sabrina Ricarda, ein bereits zuvor vorkommender Charakter, ausbauen wird. Immerhin bekam man von letzterer nicht allzu viel mit. Man wusste nur, dass sie und ihre Schwester eine schwere Zeit durchgemacht haben und jetzt eigentlich nur noch ihren Frieden haben wollen. Ricarda wirkte außerdem etwas zurückgezogener, nicht zu vergessen ihr flottes Mundwerk. Seid gespannt, wie es mir mit dem zweiten Teil der Reihe ergangen ist.
Viel Spaß mit der Rezension. 🙂
Grober Handlungsverlauf
Der Gedanke an Liebe löst in ihr ein Gefühl aus, als wäre sie in einer Zwangsjacke gefangen. Als würden die einengenden Emotionen und die vermeintliche Geborgenheit sie langsam zerdrücken. Ihr die Luft zum Atmen rauben. Ricarda möchte jede Sekunde unter Kontrolle haben. Egal, was kommt. Sie ist ihr eigener Herr, oder eigene Frau? Selbst Carter, welcher nicht nur unglaublich gut aussieht, sondern auch über einen äußerst guten Charakter verfügt, kommt anfangs nicht gegen ihre Abwehr an.
Das Problem ist nur, beide teilen sich den gleichen Freundeskreis. Dazu kommt noch, dass es Carter nicht schafft Ricarda zu vergessen und sich eine neue Angebetete zu suchen. Sie ist die Richtige. Und wenn er ihr sein Herz ausschütten und seine tiefsten Ängste überwinden muss, um auch ihr ihre wahren Gefühle zu entlocken. Denn eine Sache ist von Anfang klar, gefunden haben sich die beiden bereits. Aber bis sich Carter und Ricarda sich endlich auch gegenseitig fühlen können, vergeht eine Weile.
Bevor sie an ihren Gefühlen psychisch verendet, bewirbt sich Ricarda bei der Golden Falls College Band als Sängerin und wird relativ schnell genommen. Als das nicht auf Dauer hilft, reist sie mit ihrer Schwester nach Valencia, ihre alte Heimat. Dort gerät dann ihr Herz endgültig aus den Fugen. Jetzt muss es sich entscheiden. Ewiges Leid, oder langes Glück?
Mein Fazit
Kennt ihr die Liebesromane in denen, die beiden Protagonisten ewig umeinander herumkreisen, bis sie sich dann schlussendlich eingestehen müssen, dass ihre Gefühle füreinander nicht nur eine Phase sind? Sondern echt? Solche Bücher sind nichts Neues und schaffen es, garniert mit allerlei Missverständnissen, die Leser:innen über mehrere Seiten hinweg bei der Stange zu halten. Meine bisherigen Erfahrungen waren bisher mit Masse positiv. Viele Autoren haben eine gute Mischung aus den genannten Punkten abgeliefert. Dazu kommen natürlich noch Dinge wie das soziale Umfeld, die Freizeitaktivitäten beider Charaktere, das sinnvolle Einbinden von Nebencharakteren, unerwartete Wendungen, ein Blick in vergangene Zeiten und was den fleißigen Schreiberlingen sonst noch so einfällt.
Aber warum erzähle ich euch das? Nun. Sabrina Liska hat in diesem Buch mit den Missverständnissen, die mir sonst gehörig auf die Nerven gehen und dem Mangel an Selbstreflexion in Bezug auf ihre Protagonistin, was auch dezent lästig ist, sehr viel herumgespielt. Wie hat sie es geschafft, mit der einfachen Prämisse „Sie wissen, dass sie sich lieben, aber eine Seite möchte sich den Fakt nicht eingestehen“ über 300 Seiten zu füllen?
Fangen wir mit Ricarda an. Wer Teil eins gelesen hat, weiß bereits, um wen es sich handelt. Für alle anderen ein kurzer Abriss ihrer Persönlichkeit. Sie ist die Zwillingsschwester von Ella, was vor allem im ersten Teil zu witzigen Szenen geführt hat. Aber spätestens, wenn sie den Mund aufmacht weiß man, wer wer ist. 😉 Egal in welcher Situation, egal, wer gerade die Szenerie betritt, Ricarda hat für jeden einen passenden Spruch parat. Nicht immer nett, wirklich nicht. Aber die freche und vorlaute Art ist eben ihr Ding und gleichzeitig ihr Schutzpanzer. Bei Carter jedoch ist das eine ganz andere Sache. Sie bleibt vorlaut, jedoch fällt es ihr unglaublich schwer sich nicht an ihn zu kuscheln und ihn nicht nur mit den Augen auszuziehen. Problem an der Sache. Liebe ist (scheinbar) nicht ihr Ding. Beziehungen noch viel weniger. Sie möchte frei wie ein Vogel sein. Gefühle stehen ihr hierbei nur im Weg. Außerdem resultiert ihrer Meinung nach eine Beziehung darin, irgendwann eingesperrt zu sein. So ihr Gedankengang. Das Problem ist nur, dass ihre Sturheit, sich die Gefühle für Carter einzugestehen, immer mehr einengt und sich somit jede „Fluchtmöglichkeit“ nach und nach auflöst.
Apropos Carter. Dieser hat mir die meiste Zeit über echt leidgetan. Selten habe ich in einem Buch einen Typen erlebt, der sich so um seine Geliebte bemüht hat und aufgrund ihrer Sturheit nahezu permanent abgeblitzt ist. Jeder andere hätte Ricarda irgendwann in den Wind geschossen. Er nicht. (Warum Carter?) Aber zum Glück gab er sie nie auf. Gerade ihre Sturheit, der Mangel an Selbstreflexion und ihrer Angst sich zu binden machte ihn für mich zum Helden des Buches. Selbstverständlich hat auch Carter eine schwere Zeit durchmachen müssen, welche natürlich zur Sprache kommt. Generell wurden sämtliche Fragen, welche beim Lesen aufkamen, nach und nach beantwortet, oder man machte sich am Ende seinen eigenen Reim darauf.
Letzteres ist generell eine gute Herangehensweise an das Buch. Hier könnt ihr euch gedanklich vielfach austoben und so wie ich „Was wäre wenn?“ Szenarien ausdenken. Da viele Dinge bereits offensichtlich sind. Die Gefühle zwischen Carter und Ricarda. Dass beide eine schwere Zeit durchgemacht haben. Dass wir vermutlich eine gefühlte Ewigkeit darauf warten, bis sie endlich nachgibt, um dann wirklich ein freies Leben, mit ihm, führen zu können. Es ist ein Buch, welches noch weit mehr als der Vorgänger zum Nachdenken anregt. Vor allem, ob es sich lohnt seiner großen Liebe ewig hinterherzurennen, obwohl man weiß, dass erstere eigentlich auf Gegenseitigkeit beruht, aber der letzte Schritt von ihr kommen muss.
Was haben wir noch? Das soziale Umfeld der beiden. Es ist, da sich beide den gleichen Freundeskreis teilen wie unser erstes Pärchen, nicht großartig anders als in „Be my light“. Etwas Weiterentwicklung war da, angedeutete Dinge im ersten Teil wurden nun umgesetzt. Freute mich zu lesen, dass die Zeit nicht plötzlich stehen geblieben ist. Gerade Ella stach mit ihrer Persönlichkeit heraus. Es geschah nicht selten, dass sie ihre Schwester bei den Ohren bezüglich Carter nehmen musste. Mit Ricarda musste die komplette Gruppe sehr viel mitmachen.
Noch ein paar Worte zum Cover. Es ist wieder wunderschön und passte wie der Vorgänger auch perfekt zu Handlung. Das ist nicht selbstverständlich und daher eine Erwähnung wert.
Insgesamt betrachtet hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ein Vergleich zum Vorgänger ist schwierig, da die Herangehensweise anders und die Atmosphäre im Buch selbst ebenfalls anders war. Natürlich gibt es wieder Triggerwarnungen. Der Schreibstil konnte mich auch hier wieder packen. Eine leichte Verbesserung zum ersten Teil ist spürbar. Kritikpunkte gibt es grob betrachtet keine. Wenn ich danach suchen müsste, dann würde mir sicher etwas einfallen, aber das sprichwörtliche Haar in der Suppe suchen ist nicht meine Aufgabe. Bin nur ein Leser, mehr nicht. 🙂
Buchinformationen
Verlag | BoD – Books on Demand |
Autorin | Sabrina Liska |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Genre | Liebesroman |
Seiten | 366 |
Du möchtest das Buch kaufen? | Bei Tyrolia bestellen |
Informationen zur Autorin
Sabrina Liska wurde 1995 in Judenburg geboren und lebt mit ihrem verwöhnten Chihuahua in Knittelfeld. Neben ihrem Lehramtsstudium verbringt sie ihre Zeit hauptsächlich mit lesen und schreiben, doch auch das Reisen macht ihr großen Spaß. Vor allem kalte Länder wie Alaska möchte sie unbedingt eines Tages selbst erkunden. Auf Instagram ist sie unter dem Namen @living.t.booklife auch als Bloggerin zugange und natürlich ständig auf der Suche nach Büchern, die sie in fantastische Welten entführen und ihr Herz höher schlagen lassen.
Entdecke mehr von danislesestube
Subscribe to get the latest posts sent to your email.