[Rezension, Reread] Sjöwall & Wahlöö „Und die Großen lässt man laufen“ (Martin Beck Reihe 6)

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Einleitung

Vor ein paar Monaten habe ich mich dazu entschlossen eine meiner liebsten Krimi Reihen erneut zu lesen, nur diesmal mit meinem Umfeld zu teilen. Bei der Martin Beck Reihe handelt es sich um relativ alte Bücher, in denen der namensgebende Kommissar die Hauptrolle spielt. In meiner Jugend habe ich die Bücher mehrmals durchgelesen. Die spannenden Fälle und der gute Schreibstil haben es mir einfach angetan. Zwischen dem letzten Mal lesen und dem Start meines Reread Projektes vergingen einige Jahre. Was die Wiederentdeckung umso spannender machte.

Schreibt mir gerne von welcher Buchreihe ihr nicht genug bekommen könnt.

Nun viel Spaß mit meiner Rezension.


Grober Handlungsverlauf

Viktor Palmgren ist der Konzernchef eines großen und bekannten Unternehmens. Während seiner Karriere konnte er wichtige Kontakte knüpfen und vielversprechende Projekte aus dem Boden stampfen. Während eines Geschäftsessens wird er von einem anderen Gast mit einem Schuss niedergestreckt. Später im Krankenhaus erliegt er seinen Verletzungen. Der Vorfall gilt nun offiziell als Mord. Somit tritt unser Kommissar Martin Beck auf den Plan. In der Vergangenheit konnte er trotz zu Beginn geringen Chancen jeden Fall mithilfe seiner Kollegen und anderen Ermittlern vorschriftsmäßig zu den Akten legen.

Hier sieht es bis zu einem entscheidenden Hinweis nicht viel anders aus. Hinweise bis auf das gewöhnliche Aussehen des Mörders, ein paar Hintergrundinformationen über den Konzernchef und etwas Kleinkram suchen die Ermittler vergebens. Fakt ist, dass viele seiner Mitarbeiter und seine Frau finanziell abgesichert sind. Nicht, dass diese noch mehr Geld nötig hätten. Aber hey, mehr ist immer mehr.

Könnte also einer von ihnen Viktor Palmgren erschossen oder einen Auftragsmörder angeheuert haben?

Martin Beck und Co ermitteln auf Hochtouren. Dabei kommen sie nicht nur dem Mörder auf die Spur. Im Unternehmen scheinen sich einige zwielichtige Gestalten zu tummeln.


Mein Fazit

Der erste Absatz reichte aus, um mich wieder in die Zeit zu versetzen, als ich dieses Buch das erste Mal gelesen habe. Die Reihe selbst habe ich vor Jahren bei der Tyrolia Buchhandlung entdeckt, als diese neu aufgelegt wurde. (Die Kooperation kommt also nicht von irgendwoher 😉 ) Damals wie heute verfolgte ich neugierig das Fortschreiten der Handlung und freute mich über jeden neuen Hinweis, der Martin Beck und seine Kollegen auf die Spur des Mörders bringen. Der fliegende Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven hat über die Jahre kaum an Leichtigkeit einbüßen müssen. Wenn ein Ermittler auf seiner Seite am Ende seines Lateins war, ging es bei seinem Kollegen am anderen Ende der Leitung weiter. Mangelnde Abwechslung kann man dem Buch nicht vorwerfen.

Die Charaktere inklusive Opfer, Verdächtige und Anwesende wurden passend zu ihrer Position in dem Fall ausgearbeitet. Sie hatten genügend „Charakter“, um nicht als bloße Kulisse durchzugehen. Der Fokus lag vorwiegend auf Martin Beck. Dieser machte im Laufe der Zeit einige Entwicklungen durch. Mal positiv, mal negativ. So wie es sein soll.

Die Länge des Buches ist perfekt, die Handlung selbst wurde spannend genug erzählt. Es gab meiner Meinung nach keine groben Schnitzer. Ein solider Kriminalroman für zwischendurch. Dieser kann wie die anderen Bände auch einzeln gelesen werden, da jeder in sich abgeschlossen ist.


Buchinformationen

VerlagRowohlt Taschenbuch
AutorenSjöwall & Wahlöö
Erscheinungsjahr2008/ 4. Auflage
GenreKrimi
Seiten288
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Informationen über die Autoren

Per Wahlöö

Per Wahlöö, 1926 im schwedischen Lund geboren, machte nach dem Studium der Geschichte als Journalist Karriere. In den fünfziger Jahren ging er nach Spanien und wurde 1956 vom Franco-Regime ausgewiesen. Nach verschiedenen Reisen um die halbe Welt ließ er sich wieder in Schweden nieder und arbeitete dort als Schriftsteller. Per Wahlöö starb 1975 in seiner Heimatstadt.

Maj Sjöwall

Maj Sjöwall, 1935 in Stockholm geboren, studierte Graphik und Journalismus und arbeitete für verschiedene Zeitschriften. Mit ihrem Mann Per Wahlöö schrieb sie die erfolgreiche Krimiserie um den Kommissar Martin Beck die auch verfilmt wurde. 1996 erhielt Sjöwall für die erste Serienverfilmung von Kommissar Beck den Adolf-Grimme-Preis (zusammen mit Gösta Ekmann). Zuletzt arbeitete Maj Sjöwall als Übersetzerin in Stockholm, wo sie im April 2020 verstarb.  

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