[Rezension, Reread] Sjöwall Wahlöö „Alarm in Sköldgatan“ (Martin Beck Reihe 5)

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Einleitung

Schon wieder ein Martin Beck Buch? Ich hatte in letzter Zeit richtig Lust auf die Reihe. Aber das ist für ein paar Wochen der vorerst letzte Teil. Versprochen.

Das hat zwei Gründe. Erstens, möchte ich euch damit nicht zu sehr langweiligen und zweitens ist mir aufgefallen, dass ich in den letzten Monaten sehr viele Thriller Romane verpasst habe und daher meine Zeit dafür nutzen möchte.

Seid also gespannt, welche Bücher demnächst in mein Bücherregal einziehen werden.


Grober Handlungsverlauf

Ohne großes Tam Tam erfahren wir gleich zu Beginn, dass sich ein Mann in seiner Wohnung umgebracht hat. Alles deutet auf Selbstmord hin. Soweit so ungewöhnlich. Eine Sache ist jedoch etwas seltsam. Neben dem Toten befindet sich ein Zettel auf dem der Name eines Bekannten Kommissars geschrieben steht. Martin Beck.

Wenig später wird ein anderer Ermittler Zeuge eines gewaltigen Hausbrandes. Ein paar der Bewohner können von ihm gerettet werden, die anderen verbrennen hilflos in den Flammen. Bald stellt sich heraus, dass es sich bei diesem Brand nicht, wie anfangs gedacht, um einen Unfall, sondern um einen Mord gehandelt hat. Praktischerweise wollte Göran Malm, einer der Toten, sich zuvor das Leben nehmen. Er wäre spätestens im Brand gestorben. Doppelt hält wohl besser.

Wir haben also zwei Morde. Die beiden haben sich erfolgreich das Leben genommen. Einer davon wurde nach seinem gewollten Ableben gleich noch einmal „getötet“. So unwahrscheinlich es klingt, haben diese beiden Opfer eine Verbindung zueinander. Nur welche? Ein weiterer spannender Fall hat begonnen.


Mein Fazit

Ein Vorteil dieser Reihe ist die Tatsache, dass die Autoren ohne großes Zinnober direkt in die Handlung starten. Die wichtigen Details können warten und später ergänzt werden. Dadurch haben wir schon direkt zu Beginn ein flottes Tempo. Was bei der Dicke des Buches eine gute Entscheidung gewesen ist.

Außerdem besteht im fünften Teil der Reihe, im Falle der Ermittler kein Erklärungsbedarf. Immerhin sind uns diese mit Namen Martin Beck, Einar Rönn, Lennard Kollberg, Gunvald Larsson, und viele mehr bestens bekannt. Es mussten in der Handlung also nur eine Handvoll Charaktere vorgestellt werden. Dies passierte, wie auch die erwähnte Ergänzung der Details, nebenbei und ganz natürlich.

Eine weitere Sache, die mir bis heute gut gefällt, ist der permanente Wechsel der Charaktere. Was bei einer laufenden Ermittlung logisch erscheint. Immerhin trägt jeder einzelne von seiner Position und seinem Aufgabengebiet aus etwas Sinnvolles zum Fall bei. Und wir dürfen verschiedenen Profis dabei über die Schulter schauen. Garniert mit deren Gedankenwelt und den teilweise unorthodoxen Verhör- und Ermittlungsmethoden.

Der Handlungsverlauf selbst wartet mit vielen kleinen Überraschungen und Geheimnissen auf. Diese Art der Erzählung lädt die Leser zum Nachdenken und Mitraten ein. Einer der Gründe warum ich die Reihe so gerne mag.

Und sonst so?

Ach ja, das Ende. Im Gegensatz zur flüssigen Handlung kommt ersteres plötzlich und mit einem Schlag. Denn als klar ist, WER den Brand gelegt hat, geht alles zügig. Manche könnten den Abschluss des Falles als zu schnell bezeichnen, ich fand dieser passte perfekt zum Rest des Buches.


Buchinformationen

VerlagRowohl Taschenbuch Verlag
AutorenSjöwall Wahlöö
Erscheinungsjahr1969/2008 3. Auflage
GenreKrimi
Seiten304
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Über die Autoren

Maj Sjöwall

Maj Sjöwall, 1935 in Stockholm geboren, studierte Graphik und Journalismus und arbeitete für verschiedene Zeitschriften. Mit ihrem Mann Per Wahlöö schrieb sie die erfolgreiche Krimiserie um den Kommissar Martin Beck die auch verfilmt wurde. 1996 erhielt Sjöwall für die erste Serienverfilmung von Kommissar Beck den Adolf-Grimme-Preis (zusammen mit Gösta Ekmann). Zuletzt arbeitete Maj Sjöwall als Übersetzerin in Stockholm, wo sie im April 2020 verstarb.  

Per Wahlöö

Per Wahlöö, 1926 im schwedischen Lund geboren, machte nach dem Studium der Geschichte als Journalist Karriere. In den fünfziger Jahren ging er nach Spanien und wurde 1956 vom Franco-Regime ausgewiesen. Nach verschiedenen Reisen um die halbe Welt ließ er sich wieder in Schweden nieder und arbeitete dort als Schriftsteller. Per Wahlöö starb 1975 in seiner Heimatstadt.

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