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Einleitung
Sagen und Mythen. Zwei Dinge, die mich immer wieder aufs Neue begeistern können. Vor allem jene, die in Griechenland und Japan ihren Ursprung haben, faszinieren mich schon seit Jahren. Woran liegt das? Vielleicht am Ungreifbaren, den Geschichten, die sich darum ranken, oder vielleicht eine Kombination aus beidem? Wer weiß. Heute habe ich ein Buch für euch, welches sich mit Legenden aus Griechenland beschäftigt. Kombiniert mit einer emotionalen Liebesgeschichte. Da ich bereits ein paar Bücher von Nena Tramountani gelesen habe, hatte ich relativ hohe Erwartungen. Da letzteres nicht immer ein Garant für ein Highlight ist, sondern eher für eine Enttäuschung, habe ich mich etwas zurückgenommen und einfach versucht, mich einfach nur vom Buch treiben zu lassen. Ob das geglückt ist, könnt ihr in den nachfolgenden Absätzen lesen.
An dieser Stelle möchte ich mich für die beiden Rezensionsexemplare sowohl bei der Tyrolia Buchhandlung (Taschenbuch) als auch bei Netgalley (E-Book) bedanken.
Nun wünsche ich euch wie immer viel Spaß mit meiner Rezension. Lasst mir wie immer gerne etwas Aufmerksamkeit in Form von einem Gefällt mir oder Kommentar da, damit ich weiß, wie gut meine Beiträge bei euch ankommen.
Grober Handlungsverlauf
Besinnliche Rituale und winterliche Feste gehören zu einem griechischen Bergdorf dazu, wie das Atmen für uns Menschen. Die zwölf Raunächte werden Jahr für Jahr von den dortigen Einwohnern gefeiert. Jedoch finden dort nicht nur Feste statt, sondern auch die Jagd der Kalikanzari, die nach den Herzen auserwählter Menschen greifen und diese vor die Wahl stellen. Weiterleben und einer von ihnen werden oder sterben. Diese Wahl darf jedes einzelne der Opfer innerhalb weniger Tage treffen. Um diese humanoiden Wesen ranken sich viele Mythen und Geschichten. Natürlich übertreibt der eine oder andere Geschichtenerzähler etwas, um seine Erzählung spannender zu machen. Aber was ist, wenn diese Übertreibungen in diesem Fall gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt sind?
In diesem Buch begleiten wir Daphne und Ioanna über einen Zeitraum von etwa fünf Jahren. Bei letzterer reicht die Geschichte etwas länger. Daphne ist ein normales Menschenmädchen, welches in ihrem Dorf Familie und Freunde in unmittelbarer Nähe hat. Eines Tages, während der Raunächte, trifft sie das erste Mal auf Ioanna. Bevor sie weiß, wie ihr geschieht, verliebt sie sich in sie. Was Daphne damit in Bewegung gesetzt hat, erfährt sie erst Jahre später. Das Problem an dieser Liebe ist der Fluch, der an Ioanna haftet. Bedingt dadurch, dass ihr Herz bereits vor einigen Jahren von einer anderen Kalikanzari gestohlen wurde, vergisst Daphne nach den Raunächsten alles, was sie mit ihrer neuen Freundin erlebt hat. Erst ein Jahr später erinnert sich das Mädchen sehr langsam wieder an Ioanna. Bis abermals der letzte Tag anbricht und alles erlebte wieder weg ist. Wie kann eine Liebe existieren, wenn diese in Vergessenheit gerät?
Wäre den beiden keine Lösung für das Problem eingefallen, wäre das Buch nach wenigen Seiten wieder zu Ende. Daphne und Ioanna hinterlassen sich jedes Jahr Nachrichten und Hinweise, damit erstere so schnell wie möglich wieder an ihre Erinnerungen gelangt, damit die beiden so viel Zeit wie möglich verbringen können. Aber kann das eine Lösung für immer sein, oder bricht die heile Welt irgendwann zusammen? Was macht Ioanna in der Zeit, in der sie Daphne nicht sehen darf?
Mein Fazit
Wer mich schon länger verfolgt, weiß, ich liebe Mythen und Legenden. Stellenweise bin ich sogar etwas abergläubisch. Da passt dieses Buch doch perfekt zu mir, könnte man meinen. Das dachte sich auch meine Buchhandlung und legte es mir zur Abholung bereit. Danke dafür. 🙂 Von der Autorin selbst habe ich schon ein paar Bücher gelesen. Darunter die „Cards of Love“ Reihe, welche mir ausgezeichnet gefallen hat. Dementsprechend war ich gespannt, was Nena Tramountani aus ihrem für das Buch gewählten Thema herauskitzeln konnte.
Fangen wir diesmal mit der Optik des Buches an. Der Umschlag ist der Autorin, bzw. der Person, die dieses Design entworfen hat, unglaublich gut gelungen. So viele kleine Details und schöne Lichteffekte habe ich bisher selten gesehen. Hinter dem Umschlag befindet sich ein dezenteres Herz, welches ebenfalls ein Hingucker ist. Im Inneren findet ihr eine Zeichnung der beiden Protagonistinnen. Einfach nur schön. All das passt perfekt zur düsteren Grundstimmung des Buches.
Der Anfang der Geschichte beginnt zeitlich gesehen in Daphnes Gegenwart, in der sie theoretisch zum ersten Mal auf Ioanna trifft. Praktisch trifft das nicht so ganz zu, was ihr relativ schnell klar wird. Die beiden haben sich bis zu diesem scheinbaren ersten Treffen nicht nur einmal oder gar zweimal gesehen. Genauso verwirrt, wie die Protagonistin versuchte auch ich, die Wahrheit hinter Ioannas Worten zu ergründen. Wer ist dieses mysteriöse und wunderschöne Mädchen, welches so bekannt und fremd wirkt? Im Verlauf der Handlung begleiten wir die beiden durch verschiedene Zeitabschnitte, die uns langsam zur anfänglichen Gegenwart führen und aufzeigen, wie gnadenlos der Fluch für Daphne und Ioanna ist. Es dauert nicht lange, bis erstere merkt, dass Mythen um die Kalikanzari durchaus einen wahren Kern haben und der lebende Beweis vor ihr steht. Dazu kommt noch, dass die Liebe nur innerhalb der Raunächte existieren kann. Davor und danach müssen sie getrennt verbringen. So will es der Fluch. Daphne vergisst dabei jedes Mal Ioanna. Diese wiederum behält ihr Gedächtnis.
Was mir gut gefallen hat, ist, wie sich die beiden nach und nach eine gut funktionierende Lösung für das Vergessen erarbeitet haben. Somit können Daphne und Ioanna mehr miteinander verbringen, bevor sich alles wiederholt. Die beiden waren mir die ganze Zeit über sehr sympathisch. Ihre Gefühle und Hingabe kaufe ich ihnen jederzeit ab. Generell bot die Autorin ihren Lesern hier wieder einen hohen Detailgrad und aufgrund des Themas eine gesunde Portion Nachvollziehbarkeit. Die Nebencharaktere passten perfekt zum Geschehen und spielten ihre Rollen so, wie man es sich von ihnen erwarten würde.
Der Handlungsverlauf und das schlussendliche Ende haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Vor allem letzteres holte noch einmal alles aus der Geschichte heraus.
Ein rundum gelungenes Buch.
Buchinformationen
Verlag | Piper |
Autorin | Nena Tramountani |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Genre | Fantasy/Romance |
Seiten | 432 |
Du möchtest das Buch kaufen? | Bei Tyrolia bestellen |
Informationen über die Autorin
Nena Tramountani, geboren 1995 in Stuttgart, ist mit Büchern aufgewachsen und schreibt seit ihrer Jugend eigene Geschichten. Nach dem Studium der Linguistik und Englischen Literaturwissenschaft arbeitete sie als Journalistin, bevor sie nach Wien zog und zu kellnern begann, um sich aufs Schreiben zu konzentrieren. Inzwischen lebt sie als freie Autorin wieder in Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.
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