[Rezension] Natasha Pulley „Der Uhrmacher in der Filigree Street“

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Vorwort

Natasha Pulley hat es mir angetan. Nachdem mir „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ so gut gefallen hat, musste ich mir unbedingt „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ kaufen. Außerdem machten mich die positiven Rezensionen und Stimmen neugierig.

Der Genremix aus Fantasy und historischer Geschichte sind seit dem vorhin erwähnten Buch mehr in mein Sichtfeld gerutscht. Die Chancen standen also gut, dass mir dieses schöne Buch ebenfalls gefallen wird.

Was lest ihr aktuell? Habt ihr schon ein Jahreshighlight?


Grober Handlungsverlauf

Worum geht es?

Thaniel arbeitet zu Beginn des Buches im Innenministerium und ist dafür zuständig, Nachrichten per Morsecode an verschiedene Stellen zu senden bzw. diese zu empfangen. Sein Leben würde man als einfach bezeichnen. Er hatte bisher keine großen Probleme, um die er sich sorgen musste.

Jedoch wird sein Alltag nach einem Bombenanschlag auf den Kopf gestellt. Nicht nur, dass letzterer einige Verletzte und auch Tote forderte, Thaniel überlebte diesen Anschlag. Er war währenddessen nicht etwa auf der Toilette oder frische Luft schnappen, sondern wurde von einem sonderbaren Gegenstand, der einige Zeit zuvor beim ihm auftauchte, gewarnt.

Aufgrund dessen wird er zunächst verdächtigt, etwas mit dem Anschlag zu tun zu haben. Neben der Tatsache, dass man ihm diesen nicht nachweisen kann, gibt es eine weitere Person, auf die der Verdacht fällt.

Bei dieser handelt es sich um den titelgebenden Uhrmacher, der in seiner Werkstatt sonderbare Mechaniken und Gerätschaften baut, die mit einem Bomben oder Zeitschaltmechanismus eher wenig zu tun haben. Dennoch versteifen sich die Ermittler auf diese eine Möglichkeit.

Eventuell kann er ja doch der Täter sein. Vielleicht, möglicherweise, ach man wird dem Typen sicher etwas nachweisen können. Bestimmt.

Wie Thaniel bei diesem spannenden Fall mithelfen kann, fragt ihr euch? Nun, das ist der spannendste Teil der Handlung, den ich an dieser Stelle nicht verraten werde.


Mein Fazit

Der Einstieg lässt sich gut mit dem Aufziehen einer Mechanik, die an eine Zeitschaltuhr gekoppelt ist, vergleichen.

Erstere wird dabei sehr langsam und behutsam aufgezogen, um ja kein empfindliches Teil zu beschädigen. Wir verfolgen auf den ersten Seiten Thaniel einfachen, aber spannenden Alltag.

Da die Handlung nicht in der Neuzeit spielt, gibt es an jeder Ecke etwas Spannendes zu entdecken. Was vor allem daran liegt, dass die Autorin jeden noch so simplen Gegenstand sehr detailliert, aber nicht zu ausschweifend erklärt. So lernen wir sogar etwas über die alte Technik von früher. Wer mich kennt, weiß: Ich liebe alte Technik.

Der Zeitpunkt, an dem sich der Federmechanismus der Mechanik entlädt, gleicht einer Explosion, welche den Dreh und Angel Punkt, der markiert. Ab hier läuft in Thaniels Leben gar nichts mehr rund.

Spätestens als er dem Uhrmacher gegenübersteht und dessen Geschichte, welche ebenfalls sehr spannend ist, erfährt, ist es für ihn unmöglich in sein altes Leben zurückzukehren.

Der Übergang vom ruhigen, geregelten Leben unseres Protagonisten in einen abenteuerlichen Alltag ist der Autorin hervorragend gelungen.

Das japanische Setting, welches stellenweise angeschnitten wird, fand ich ebenfalls sehr spannend, wurde aber nur lose behandelt. Fand ich etwas schade. Dafür wurde ein großes Augenmerk auf die Fähigkeiten unseres Uhrmachers gelegt.

Die Charaktere wurden allesamt gut ausgearbeitet und wirkten daher wie tatsächlich lebende Wesen und nicht wie Schaufensterpuppen mit Sprachcomputer, die im richtigen Moment den einprogrammierten Satz aufsagen und dann nur noch existieren, aber nicht agieren.

Das Ende erschuf den zu Beginn erwähnten Aufzugsmechanismus neu und zeigte uns ausgezeichnet, was viele kleine Ereignisse in Kombination ausmachen können. Vergleichbar mit vielen kleinen Zahnrädern, Gewindestangen und Hebeln, die unter anderem ein Getriebe formen können. Erahnen, was passiert, konnte ich nicht. So blieb die Spannung stets aufrecht.

Im Großen und Ganzen ein tolles Buch für Fans von „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ oder historischen Fantasyromanen.

Kennt ihr das Buch schon? Schreibt mir eure Meinung gerne in den Kommentarbereich.


Buchinformationen

VerlagKlett-Kotta
AutorinNatasha Pulley
Erscheinungsjahr2021
GenreHistorische Fantasy
Seiten448
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Informationen über die Autorin

Natasha Pulley studierte in Oxford englische Literatur. Nach Stationen im Buchhandel und bei der Cambridge University Press in den Bereichen Astronomie und Mathematik setzte sie ihre Studien in Tokyo fort.

Sie erhielt ein Stipendium der Gladsone’s Library als Writer in Residence. Gegenwärtig hat sie Lehraufträge an den Universitäten von Bath und Cambridge. Ihr Debüt »The Watchmaker of Filigree Street« gewann den Betty Trask Award und wurde ein internationaler Bestseller. Natasha Pulley lebt in Bristol.


Weitere Bücher von Natasha Pulley

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

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