[Rezension] Mona Nikolay „Hochmut kommt vor dem Farn“

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Einleitung

Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Es ist noch nicht lange her seit ich „Rosenkohl und tote Bete“ gelesen habe. Der Beginn der Schrebergarten-Krimi Reihe von Mona Nikolay. Nun habe ich mittlerweile Teil drei beendet. Das Schöne an der Reihe ist, dass die Autorin den Fokus nicht auf eine einzige Sache gelegt habt, sondern immer wieder zwischen dem aktuellen Fall und persönlichen Momenten hin und her wechselt. So kam bisher nie Langweile auf. Auch die Länge der Bücher war perfekt. Es brauchte bisher nie viele Seiten bis das Buch in die Gänge kam, die Leiche zu finden, die neuesten Ermittlungen einzuleiten, Verhältnisse zwischen den Charakteren zu erklären und so weiter. Schön kompakt und einfach gehalten.

Worauf ich hinaus möchte: Funktioniert diese Formel auch hier? Denn diesmal haben es Manne und Caro mit dem bisher brutalsten Mord zu tun. Klar, der Brand in „Amsel, Drossel, tot und starr“ war auch nicht ohne, aber hier geizte die Autorin nicht mit Details. Im Gegenteil.

Seid also gespannt, ob mich das Buch überzeugen konnte. Viel Spaß. 🙂


Grober Handlungsverlauf

Diesmal stecken Manne und Caro in der Klemme. Nicht nur sie, sondern auch alle Mitglieder der Schrebergarten Kolonie. Denn ihr wunderschönes und über lange Zeit gepflegtes Gelände muss einer Fabrik weichen. Da halfen Proteste, weniger freundliche Schreiben an die zuständigen Personen auch nicht weiter. Die Senatorin bleibt eisern. Keine Diskussion. Die Hobbygärtner müssen ihr Reich räumen.

Jedoch wird die strenge Hand hinter dem Projekt selbst geräumt. Und zwar aus dem Leben. Man findet sie auf dem Gelände. Tot. Zuvor und danach wurde sie schwer misshandelt. Das Motiv konnte auf den ersten Blick garantiert nicht politischer Natur sein. Denn ihre Konkurrenten hätten sich nicht die Hände schmutzig gemacht. Auftragskiller anheuern. Abdrücken. Saubere Arbeit.

Aber dieser Mord wurde viel zu brutal und unkontrolliert verübt. Würde also eher zu einem oder mehreren wütenden Gärtnern passen. Außerdem scheinen die Wunden stark darauf hinzudeuten, dass sie mit einem Gartenwerkzeug getötet wurde. Das würde bei den Ermittlern auch so durchgehen, wären da nicht Manne und Caro, die natürlich nicht daran glauben. Auch wenn der genannte Grund sehr dafür spricht.

Praktischerweise sind die beiden mittlerweile ein so gutes Team, immerhin konnten sie bereits zwei Fälle lösen, dass sie Teil des Ermittlerteams sein dürfen. Eine große Ehre und vollkommen verdient. Dummerweise haben sich Hinweise und Spuren ins Erdreich verzogen, denn die einzigen Spuren, welche Manne und Caro zu Beginn finden, helfen ihnen kaum weiter. Im Gegenteil, diese belasten die Hobbygärtner mehr und mehr.

Irgendwo muss es doch eine Spur geben mit welcher man sich dem Mörder nähern könnte.


Mein Fazit

Diese spannende Reihe befindet sich nun in der dritten Runde. Langsam müssen doch Abnutzungserscheinungen auftreten. Seit Teil eins, das gleiche Konzept. Opfer wird gefunden. Ermittler werden eingeschaltet. Alle tappen im Dunkeln. Manne und Caro finden einen entscheidenden Hinweis. Zwischendurch etwas Liebe und Heiterkeit. Ein Showdown. Und Fall gelöst.

Das ist jetzt stark heruntergebrochen der Ablauf der ersten beiden Bücher. Ab hier muss es doch stinklangweilig sein, weil man sowieso schon weiß, was und wie es passiert. Oder?

Nein. Glücklicherweise macht auch dieser Teil genauso Spaß wie Teil eins. Das fixe Konzept schadet der Reihe überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es sorgt dafür, dass alles seinen Platz hat und nichts aus der Reihe tanzt. Auch die detaillierte Erklärung im Verlauf der Ermittlungen, was als Nächstes geplant ist, sorgt für einen schönen Lesefluss. Die Ruhephasen dienen nicht nur der Entspannung, sondern um das private Umfeld von Manne und Caro in den Fall einzubinden. So wirken diese nie wie Füllmaterial. Sondern wie ein Teil der Gruppe. Was ja auch der Realität entspricht.

Zu meiner Freude führt der sympathische Ermittler und Partner von dem bisherigen miesepetrigen Kollegen den Ermittlungstrupp an. Es freute mich sehr, dass er endlich eine Chance hat sich zu beweisen und nicht runtergemacht oder gebremst wird. Auch wenn sein erster eigenen Fall alles andere als einfach ist. Sogar Manne, ein Profi, ist ratloser als sonst. Aber das Dreiergespann inklusive tatkräftiger Unterstützung von Außen kommen dem Täter immer näher.

Ich sog jede Zeile, und jedes Kapitel mit Freude auf. Der Schreibstil war wieder grandios und Überraschungen wurden zu richtigen Zeit gezündet. Dabei bewegte sich die Autorin stets in einem realistischen und nachvollziehbaren Bereich. Eine Sache, die sich große Bestseller Autoren gerne zu Herzen nehmen dürfen, da deren neue Romane immer absurder werden/wurden.

Was haben wir noch? Ach ja. Das Ende. Dieses kam wie ein Schuss. Schnell und mit einem Knall. Es gab zwar kleinere Hinweise, die darauf hindeuteten, aber so hätte ich mir den Abschluss nicht vorgestellt. Die letzten Zeilen brachten mich zum Lachen. Das Buch wurde schön beendet.

Bin gespannt, ob die Autorin noch weitere Teile schreiben wird und ob diese genauso gut sind wie die bisherigen.


Buchinformationen

VerlagDroemer Knaur
AutorinMona Nikolay
Erscheinungsjahr2023
GenreKrimi
Seiten320
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Informationen zur Autorin

Mona Nikolay ist das Pseudonym von Eva Siegmund. Sie ist Schriftstellerin in Vollzeit und veröffentlicht spannende Bücher für Erwachsene und Jugendliche bei Droemer, Knaur und cbt. Ihre Krimis und Thriller wurden allesamt vertont. Mona ist gelernte Kirchenmalerin mit allem Zipp und Zapp und Gesellenbrief sowie studierte Juristin. Die ersten Sporen in der Verlagswelt hat sie sich in der Lizenzabteilung und dem Lektorat eines Berliner Hörbuchverlags verdient. Mona kann Strom verlegen, Hochbeete bauen, den Werkzeugschuppen verwalten, gute Geschichten erzählen, ihr Söhnchen durchkitzeln und versteht sich aufs geschriebene sowie gesprochene Wort.

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