[Rezension] Lea Adam „Stigma“

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Einleitung

Momentan scheine ich ein glückliches Händchen für Thriller zu haben. Dieser Titel, der am 26.01.23 das Licht der Welt erblickt/e (ich schreibe die Rezension am 25.01.23) klingt nicht nur vom Klappentext her super interessant, sondern bietet auch vom Inhalt her einiges.

Es sei dazu gesagt, dass nicht nur die Themenwahl unter die Haut geht, auch die teils sehr detaillierte Erklärung ist alles andere als oberflächlich.

Beim Thema Gewalt bin ich ohnehin etwas empfindlich, aber was einem hier geboten wird, ist nicht ohne. Vor allem, weil das Thema (leider) sehr nah an der Realität ist.

So. Ihr seid vorgewarnt. Nun geht es weiter mit meiner Rezension. Viel Spaß beim Lesen.

Danke an Netgalley für die Bereitstellung der E-Book Version.


Grober Handlungsverlauf

Zu Beginn werden wir mit einer Vergewaltigungsszene „beglückt“. Diese wird grausam und ohne großartige Umschreibung beschrieben. Dass diese aus der Sicht des Opfers stattfindet, macht es nicht besser.

Als Nächstes finden wir uns in der Gegenwart wieder. Zeit zum Erholen haben wir nicht, denn unsere Mordermittlerin Jagoda Milosevic oder auch einfach Milo genannt, wird zu einem Tatort gerufen. Dem Opfer wurde ziemlich brutal das Lebenslicht ausgeblasen. Die Augen wurden ihm entfernt und wie ein Accessoire daneben platziert. Zur Krönung des Ganzen wurde dem Mann eine Plastiktüte über den Kopf gezogen. Damit hört es nicht auf.

Unsere Ermittler, in dem Fall Milo und ihr Kollege Vincent Frey, findet heraus, dass das Opfer keine weiße Weste hatte, oh nein. Auf sein Konto geht mindestens eine Vergewaltigung. Dementsprechend hat er doch bekommen, was er verdient hat, oder? Jein.

Natürlich wünscht man einem Vergewaltiger im ersten Moment die gleichen Qualen, die sein/e Opfer durchleben mussten, aber Selbstjustiz ist auch keine Lösung. Jedoch wissen die beiden Kollegen noch nicht, dass das nicht der letzte Mord war.

Während sie weiter ermitteln und nur schlecht vorankommen, geschieht auch schon der nächste Mord. Und wieder fehlen dem Opfer Sinnesorgane.


Mein Fazit

Es gibt sie tatsächlich noch. Thriller, die nicht immer nach der der gleichen Formel geschrieben werden, sondern auch mal andere Wege gehen. Stigma ist hier das beste Beispiel.

Die Handlung spielt nicht nur aus der Sicht der Ermittler, sondern aus der direkten Perspektive der Opfer, welche in Rückblenden stattfindet. Das verleiht den Übergriffen eine zusätzliche Härte, welche der Realität (leider) sehr nahekommt.

Der Wechsel der Zeitebenen reißt einen nie aus der Hauthandlung, in welcher Milo und Vincent den Morden auf den Grund gehen, sondern zeigt einem auch, wie ekelhaft ein gewisser Typus Mann sein kann und dass die Morde aus der Sicht des Täters dementsprechend einen Sinn haben. Ist es deswegen okay, sich selbst, um das erwähnte „Problem“ zu kümmern? Nein. Es ist Mord, und somit eine Straftat.

Der rote Faden ist immer gut sichtbar und man wird nie von den aktuellen Geschehnissen abgelenkt. Unnötige Informationen bleiben uns erspart.

Somit kommen wir zu unseren beiden Ermittlern. Milo und Vincent sind mir direkt ans Herz gewachsen. Einerseits weil sie nicht unterschiedlicher sein können, andererseits sind sie aufgrund ihrer Eigenheiten sympathisch. Die Charakterbeschreibungen, der Umgang miteinander, welcher nicht ausschließlich aus netten Worten besteht, hat mir auch gut gefallen.

Lea Adam, bzw. die beiden Autorinnen dahinter, haben außerdem darauf verzichtet, ihre Charaktere inklusive Umgebung zu klischeehaft ausfallen zu lassen. Davon gibt es schon viel zu viele. Danke dafür.

Gleiches gilt für Cliffhanger. Diese sind in kleinen Mengen vorhanden, zünden genau in den richtigen Momenten. Ich finde es toll, dass es Autoren, die man nicht unbedingt auf dem Radar hat, gibt, die irgendwie ein besseres Gefühl dafür haben, wann erstere sinnvoll sind und wann nicht. Ein Negativbeispiel hatte ich dieses Jahr schon. Wer mich schon länger verfolgt, weiß genau welches Buch ich meine.

Insgesamt ein hervorragend gelungener Thriller, der sich auf keinen Fall vor den Bestsellern verstecken muss. Die haben ohnehin mal einen Tritt nötig. Aber das ist nur meine Meinung.

Wie sieht es bei euch aus? Kennt ihr das Buch schon?


Buchinformationen

VerlagUllstein Taschenbuch Verlag
AutorinLea Adam
Erscheinungsjahr2023
GenreThriller
Seiten400
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Über die Autorin

Lea Adam ist das Pseudonym der Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer. Zwischen der schwedischen Küste und dem Münchener Umland haben sie unabhängig voneinander zahlreiche Buchprojekte veröffentlicht. Stigma ist ihr erster gemeinsamer Thriller.

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