[Rezension] Larissa Braun „Die Stille um uns“

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Der Bookapi Verlag ist für mich zu einem Geheimtipp geworden. Viele Leser haben leider noch nie etwas von diesem gehört, dies wollte ich ändern. So habe ich mir mittlerweile fast alle Bücher gekauft und natürlich gelesen.

Bisher konnten mich so ziemlich alle Autor:innen von ihrem kleinen Meisterwerk überzeugen.

Ein Buch gab es zu Beginn meines „Marathons“ noch nicht. Um welches es sich handelt, sollte klar sein.

Die Autorin habe ich über die Bloggerin, crazy_cat_kati kennengelernt. Larissa lud vor Erscheinung ihres Buches viele Informationen hoch, diese machten mich umso neugieriger. Einen gehörlosen Protagonisten sah b.z.w. las man selten in Büchern.

Wie dieser wohl geschrieben wurde? Wie geht unsere Protagonistin damit um? Was war der Auslöser?



Grober Handlungsverlauf

Nach einer kurzen Einführung ist klar, dass es unsere beiden Protagonisten bisher nicht einfach hatten, und so schnell nicht haben werden. Beide gehen unterschiedlich mit ihren Problemen um. Was sie vereint, ist die Stille in ihnen, welche sich unterschiedlich zeigt.

Bei Evie wirkt diese wie ein lautes Tosen. Laute Umgebungen, Menschenkontakt, ein schwerer Fehler in der Vergangenheit, sorgen dafür, dass sie sich zurückzieht und jeden Mitmenschen von sich stößt.

Auf der anderen Seite haben wir Javid, dieser verlor vor ein paar Jahren nach einem Zwischenfall seine Fähigkeit zu hören. Während für andere eine Welt zusammenbricht, versucht er stark zu sein und mit der Situation umzugehen. So gut es halt geht.

Ihr erstes Zusammentreffen löst in beiden vollkommen unterschiedliche Reaktionen aus. Liebe auf den ersten Blick, eher Fehlanzeige.

Hier zeigt sich schon, dass das Buch einen anderen Weg gehen wird, als man zunächst vermuten würde. Immerhin scheint es, wenn man den Klappentext gelesen hat, eher jüngere Leser:innen anzusprechen. Während Evie direkt Ausschau nach einer Fluchtmöglichkeit hält, ist Javid fasziniert. So sehr, dass sie sich zu Beginn fast schon belästigt fühlt.

Während sich die beiden immer wieder in die Haare kriegen, und Sympathie zu Beginn wie ein Fremdwort erscheint, lernen sie sich dabei besser kennen, und merken, dass ihre Gemeinsamkeiten dabei helfen könnten, mit ihrer Vergangenheit besser klarzukommen.

Depressionen, Selbstzweifel, Mobbing, und sogar Selbstmord sind ständige Begleiter der beiden. Bei Javid kommt noch seine Gehörlosigkeit dazu. Das eigene Geheimnis, von welchem der Gegenüber möglichst nichts erfahren soll, bleibt bis zum Ende im Dunklen.

Als dann auf beiden Seiten die Bombe platzt, scheint die gemeinsame Zeit vergessen zu sein. Gibt es noch Hoffnung auf ein Happy End?


Mein Fazit

Das Buch zeigt schon ab der ersten Seite, wo die Reise in etwa hingeht. Die Stimmung ist grundsätzlich immer etwas düster. Der einzige Lichtblick ist Javid. Dieser hat auf Evie eine positive Wirkung. Er hilft ihr, endlich mit den vergangenen Ereignissen abzuschließen, mit einschränkenden Problemen zurechtzukommen und schlussendlich etwas Neues zu beginnen.

Umgekehrt hilft sie ihm, sich nicht vom Leben zu verstecken. Denn durch seine Beeinträchtigung hat er bisher den Spott seiner Mitmenschen auf sich gezogen. Dass er einen starken und liebevollen Charakter hat, kommt immer mehr zum Vorschein, je mehr er mit ihr zusammen ist.

Dieses füreinander da sein bildet das Zentrum der Handlung. Das fand ich unglaublich schön. Dies zeigt einem auch, dass es nie schaden kann jemanden von seinen Ängsten und Problemen zu erzählen. So droht man nicht im Sumpf aus Selbstzweifeln zu versinken.

Allgemein fand ich den Schreibstil sehr angenehm und detailreich. Das Zusammenkommen der beiden Protagonisten wurden von der Autorin sehr gut geschrieben.

Bis hier hin klingt das Buch richtig toll für Leser:innen, die diese Konstellation gerne mögen.

Leider gab es ein paar kleinere Dinge, welche mich immer wieder aus dem Lesefluss rissen.

Die Handlung wird nicht, wie anfangs vermutet, aus beiden Perspektiven erzählt, sondern nur aus einer.

Was unfassbar schade ist, wenn ihr mich fragt. Denn Javids Sicht auf die Dinge, seine Gedanken, seine Freizeitaktivitäten, sein Umfeld und vieles mehr, hätten mich sehr interessiert. Stattdessen werden wir sehr häufig Zeuge davon, wie sich Evie mit ihren inneren Monologen runtermacht. Ja, sie hat psychische Probleme, und es ist auch korrekt dies irgendwie rüberbringen zu wollen. Nur war mir das zu viel des Guten.

Von seinen Gedanken, Charakterzüge und Probleme nur aus ihrer Perspektive zu erfahren, war mir einfach zu wenig. So wirkte er leider etwas blass.

Trotz aller Kritik möchte ich niemanden von diesem Buch abraten.

Wenn euch der Klappentext zusagt, lest das Buch. Vielleicht seht ihr es ganz anders als ich.

Oder habt ihr es schon gelesen?


Buchcover


VerlagBookapi Verlag
AutorinLarissa Braun
Erscheinungsjahr2022
GenreLiebesroman
Seiten492
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Informationen über die Autorin

Larissa Braun, 1995 geboren, lebt in Hannover. Neben der Faszination für Worte, die sich bereits im Kindesalter bei ihr bemerkbar gemacht hat, verbringt sie gern und viel Zeit mit ihren beiden Katzen. Wenn sie nicht gerade liest oder an einer neuen Geschichte schreibt, teilt sie ihre Erfahrungen und Tipps über verschiedene Themen im Internet mit.

https://www.lovelybooks.de/autor/Larissa-Braun/

Weitere Bücher aus dem Verlag

>>Glacial Blue<< von R. West

>>Nach dir nur Erinnerung<< von Jay Lahinch

>>Howbourne<< von Anna K. Rhodes

>>Farbenasche & Seelentinte<< von Anastasia Glawatzki

>>Akademie im Niemals<< von Catherine Snow

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