[Rezension] Kerstin Gier „Vergissmeinnicht: Was bisher verloren war“

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Einleitung

Es ist schon wieder eine Weile her seit ich Teil eins gelesen habe. Denn anders als viele Autoren wirft Kerstin Gier nicht ein Buch (der gleichen Reihe) nach dem anderen auf den Markt, sondern lässt sich damit Zeit. Ob sie diese für andere Buchprojekte nutzt oder ihre Ideen für z.B. dieses Buch reifen lassen möchte, kann ich euch nicht sagen. Fakt ist, es ist sehr angenehm, dass man als Leser ausreichend Zeit hat, Teil eins „Vergissmeinnicht: Was man bei Licht nicht sehen kann“ zu lesen. Ich finde es einerseits faszinierend, dass vor allem junge Autoren ein Buch, nach dem anderen veröffentlichen können, andererseits merkt man das im Vergleich zu Autoren, die sich Zeit lassen, deutlich. Flache Charaktere, eindimensionale Handlungen, man kann problemlos Absätze „überlesen“ und bekommt dennoch alles mit. Bei diesem Buch ist das zum Glück etwas anders.

Wie schlägt es sich im Vergleich zu seinem Vorgänger? Kann es mit diesem mithalten?

Seid gespannt. Viel Spaß mit meiner Rezension.


Grober Handlungsverlauf

Nach dem großen Showdown und dem schlussendlichen Sieg für Quinn braucht er erst einmal eine Pause, um über die vergangenen Geschehnisse nachzudenken. Seine Kräfte, mit denen er seine Gegner in die Flucht geschlagen hat, die Suche nach der Geheimgesellschaft, die hinter dem Tod seines Vaters steckt und die Zuneigung zu Mathilda bereiten ihm regelrecht Kopfschmerzen. Aber wie zuvor auch findet er einen Weg, mit all dem klarzukommen. Jedoch hat Quinn nicht die Rechnung mit einem nicht ganz unbekannten Mädchen gemacht, welches sich natürlich aus anderen Gründen in seiner Nähe aufhält und seine Nerven strapaziert. Dazu kommt noch, dass seine nun große Liebe Mathilda Gefallen am Saum gefunden hat und diesem dementsprechend immer regelmäßiger einen Besuch abstattet. Zwar geht sie nie alleine auf Abenteuer, gefährlich ist diese Welt außerhalb ihrer Träume dennoch. Da ihr Geliebter bereits einige weniger schöne Erfahrungen damit gemacht hat, rät er ihr entsprechend davon ab, alleine loszuziehen. Woran sie sich natürlich ganz brav hält. 😉

So begleiten wir beide zugegebenermaßen immer sympathisch werdende Charaktere auf ihren eigenen Wegen und Abenteurern. Immer wieder treffen sie in der Wirklichkeit aufeinander und kommen sich näher, aber ihre Reise durch den Saum bestreiten sie meistens alleine. Quinns Beschützerinstinkt lässt sich von Mathildas Alleingängen nicht beeinflussen. Im Gegenteil. Seine Liebe könnte sich als seine größte Schwäche herausstellen. Wie viele Risiken muss er wohl eingehen, um sie nicht zu verlieren?


Mein Fazit

Auch wenn es schon eine Weile her ist seit ich „Vergissmeinnicht: Was man bei Licht nicht sehen kann“ kann ich mich noch an viele schöne Details erinnern. Dieses Buch war eines meiner Highlights 2021. Vom Namen bis zum Cover und natürlich die Geschichte selbst passten perfekt. Daher war ich umso gespannter, als ich erfahren habe, dass Teil zwei Ende Juni auf den Markt kommt. Dank Netgalley konnte ich diesen schon etwas früher lesen. Vielen Dank.

Mit viel Motivation und einer Tasse Tee startete ich in das Buch und war sofort wieder gefangen. Kerstin Gier scheint ein Händchen für einen guten Einstieg zu haben. Nicht zu kurz, nicht zu ausschweifend. Neben dem Start der neuen Handlung werden vergangene Ereignisse aufgearbeitet. Das ist gut so, da viel passiert ist und sich Quinn und Mathilda mit der neuen Situation erst einmal arrangieren müssen. Dabei gehen die beiden ihre eigenen Wege. Da er es zu Recht zu gefährlich hält, seine „Freundin“ mit in den Saum zu nehmen, geht die Gute einfach selbst hinein. Begleitet wird sie hierbei von einem gefährlichen und gar nicht süßen Dämon, der ihr immer zur Seite steht.

Beiden Perspektiven verfolgte ich gespannt von Anfang bis Ende. Beide Charaktere wurden auch in Teil zwei ausgezeichnet und detailliert ausgearbeitet. Man merkt in jedem Absatz wie sehr die vergangenen Ereignisse sie verändert und mehr oder weniger abgehärtet haben. Der Wunsch herauszufinden, was mit seinem Vater passiert ist, lässt Quinn seine bisherigen Grenzen überwinden. Auch die immer stärker werdende Zuneigung zu Mathilda motivieren ihn immer weiterzumachen. Sie selbst hat mir diesmal besonders gut gefallen. Vor allem in zwei Punkten. Erstens. Ihre Charakterentwicklung. Mathilda hat einiges dazu gelernt und lässt sich nun noch weniger gefallen. Es hat mit sehr viel Spaß gemacht, ihre Handlung zu verfolgen. Zweitens. Auch wenn sie vom Saum nicht so viel Ahnung im Vergleich zu Quinn hat, fällt es ihr viel leichter sich in diesem zurechtzufinden und bestimmte Dinge nach ihrem Willen zu verändern. (Würde ich in meinem Träumen auch gerne können) Apropos Träume.

Wer sich nach Teil eins mehr Erklärungen zum Saum gewünscht hat, bekommt hier eine Erklärung nach der anderen geliefert. Nicht alles auf einmal natürlich. Nach und nach wird klar, wie diese Welt außerhalb der menschlichen Träume mit all seinen Kniffen und Kreaturen funktioniert. Die Tatsache, dass man diese auch durch ein Portal in den eigenen Träumen erreichen kann, fasziniert mich immer noch. Erinnert mich sehr stark an luzides Träumen. Dementsprechend sog ich jede Information darüber auf wie ein Schwamm. Da die Abenteuer von Quinn und Mathilda diesmal großteils darin spielen, freute mich ungemein.

Und sonst? Die Nebencharaktere, der Alltag der beiden und wiederkehrende Antagonisten bzw. Feinde rundeten das schöne Gesamtwerk nahezu perfekt ab. Man merkt hier auch, dass es sich um den Mittelteil der Reihe handelt. Da viel aufgearbeitet, wenig Neues und eine Basis für Teil drei erschaffen wird. Das ist nicht schlimm und Platz war auf den 528 Seiten genug. Am Ende des Buches erwartet uns diesmal nicht nur ein Cliffhanger, sondern auch wieder eine saubere Auflistung aller Charaktere außerhalb und innerhalb des Saums. Bei einem Fantasyroman kommt halt doch einiges zusammen.

Ich sage es, wie es ist. Teil zwei war der Hammer. Ich freue mich daher umso mehr auf Band drei.


Buchinformationen

VerlagFischer
AutorinKerstin Gier
Erscheinungsjahr2023
GenreFantasy
Seiten528
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5 Kommentare

  1. Hallo Daniel,

    beim Stöbern zu Rezensionen meiner gelesenen Bücher im Juli bin ich bei deiner Rezension gelandet.

    Da ich diesen Monat selbst keine Rezensionen verfasst habe, habe ich einen „Support“- Lesemonat daraus gemacht und deine Rezension darin aufgenommen. ❤
    Schau gerne vorbei, ich würde mich freuen❤

    https://purebrassbooks.de/bloggerleben-autorenleben/monatsrueckblick-mein-lese-bzw-bloggermonat-juli23/

    Viele liebe Grüße

    Josephine von Pure Brass & Books

    • Hallo Josephine. 🙂 Ich habe mich sehr gefreut, dass dir meine Rezension so gut gefallen hat.

      Schaue gerne bei dir vorbei.

      Wünsche dir noch einen schönen Sonntag.

      Lg Dani

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