Die Science-Fiction-Fans unter euch kommen heute wieder auf ihre Kosten. Soliton II ist vor einer Weile erschienen, welches ich als Rezensionsexemplar erhalten habe. (Danke) Von Teil eins blieb mir vor allem die tolle Charakterentwicklung in Erinnerung. Eine Mission durchs All klingt oberflächlich betrachtet spannend und schreit förmlich nach Abenteuern. Aber was mit einem passiert, wenn man nicht nur sehr lange Zeit im Dunkeln verbringt und auch über Leben und Tod entscheiden muss, danach fragt kaum jemand.

John C. Ellis hat sich darüber wieder sehr viele Gedanken gemacht und obendrein noch eine spannende Handlung zu Papier gebracht. Die Herangehensweise ist im zweiten Teil nicht viel anders, jedoch mit einem kleinen, aber nicht verachtenden Unterschied: Zuri, ein Mitglied des alten Teams, kämpft nun auf der feindlichen Seite und zögert nicht, ihre Kollegen für die Erfüllung ihrer Mission über den Haufen zu schießen. Nur Chris glaubt noch an das Gute in ihr. Auch wenn das durch ihren Zusammenbruch aufgrund eines traumatischen Ereignisses nicht mehr vorhanden sein dürfte. Denn wer einmal ins Schwarz fällt (sprich, wenn einem alle Sicherungen durchbrennen) hat alle Hoffnung auf das Gute verloren. Chris bleibt standhaft und begibt sich für sie in die Höhle des Löwen. Sehr zum Missfallen seiner Kameraden und seiner Vorgesetzten.

Fangen wir wieder von außen an. Das Cover ist wieder gelungen. Schöne Farben. Passen auch optisch gut zum Buch. Die Handlung holt euch einige Zeit nach Soliton I ab. Seit den vergangenen Ereignissen ist viel passiert. Zuri blieb stark und konnte sich mit ihren Kollegen der Gefahr stellen. Aber nach dem Tod ihres Verlobten ist sie wie ausgewechselt. Das war zu viel. Daher setzt sie alles daran, seinen Mörder zu finden. Diese Suche geht für ihre Verhältnisse sehr brutal und unberechenbar vonstatten. Ihr alter Kollege Chris setzt daher alles daran, sie aufzuhalten. Wieder wurde der Fokus auf die Emotionen der Charaktere, die nähere Umgebung und auf die Konsequenzen der Handlungen gelegt. Als Leser ist man jederzeit im Bilde, was gerade Sache ist, trotz des Gefühlschaos, welches in jedem Anwesenden tobt. Um die Charaktere spannt sich eine neue und vor allem dunklere Handlung, an welcher es nichts fehlt. Spannung war genug vorhanden. Genauso wie ruhige Momente und sogar ein Hauch Romantik. Die Kämpfe wurden ebenfalls wieder gut in Szene gesetzt. Das Ende hat mich überrascht, hätte nicht gedacht, dass sich Chris so entscheidet.

Soliton II ist ein würdiger Nachfolger und baut die ohnehin schon tollen Eigenschaften des ersten Teils sinnvoll aus. Ich freue mich schon auf Soliton III.

John C. Ellis ist Autor und Archäologe und hat schon für Fernsehserien, Rollen- und Videospiele geschrieben. Seine Leidenschaft galt schon immer dem Genre, insbesondere der Science-Fiction. Hierbei fasziniert ihn einerseits die Frage, wie unsere Zukunft aussehen könnte, vor allem aber geht es ihm darum, was Technologie, Fortschritt und Gesellschaft mit dem Menschen selbst machen. Die Emotionen, die Leiden, die Liebe und die Freundschaft seiner Figuren haben daher immer den höchsten Stellenwert in seinen Geschichten.

Dieser Beitrag enthält: Ein Verweis auf ein Rezensionsexemplar