[Rezension] James Kestrel „Fünf Winter“

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Einleitung

Hallo liebe Bücherwürmer.

Vor ein paar Tagen bekam ich wieder eine Nachricht von meiner Lieblingsbuchhandlung, der Tyrolia in Innsbruck. Dieses Mal wurde mir dieses episch anmutende Buch von der lieben Brigitte angeboten. Auch wenn ich mittlerweile einen Bogen um Bücher mit Liebesgeschichten mache, sprach mich „Fünf Winter“ vor allem durch das Cover an.

Daher durfte es einen Tag später bei mir einziehen. Auf der Zugfahrt nach Wien hatte dort beruflich zu tun, habe ich es noch vor Ankunft am Hauptbahnhof beendet.

Knapp 500 Seiten in 3,5 Stunden. Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Buch so schnell durch hatte.

Ob es an der relativ ereignislosen Fahrt, es gab nur einen Zwischenstopp in Wels, welcher ca. eine Stunde in Anspruch nahm, oder ob das Buch ein Knaller war, erfährt ihr auf den folgenden Absätzen. Viel Spaß. 🙂


Grober Handlungsverlauf

Zu Beginn des Buches bekommt es McGrady (ein Ermittler beim Honolulu PD) mit den ersten Opfern eines offenbar gemeingefährlichen und blutrünstigen Täters zu tun. Einfach ein Messer in ein Körperteil zu jagen, oder den Schädel der Individuen mit einem Loch zu verzieren scheint ihm zu wenig gewesen zu sein. Weitere Details erspare ich euch an dieser Stelle. Meine Beschreibung des Täters sollte sein Vorgehen recht akkurat beschreiben.

Während seiner Ermittlungen kommt McGrady viel herum. Auf eine seiner Reisen wird er von feindlichen Truppen kurz bevor der Krieg so richtig in Fahrt kommt gefangen genommen. Ja, wir befinden uns mitten im Zweiten Weltkrieg.

Unser Ermittler verbringt eine Weile in Gefangenschaft während außerhalb der kalten Mauern alles in Schutt und Asche gelegt wird.

Zwei Gründe sich nicht aufzugeben halten in am Leben. Seine Flamme und den Mörder der Opfer zu finden.


Mein Fazit

Was für eine Achterbahnfahrt. Es fing alles so gewöhnlich an. Es werden Menschen getötet, ein Team sondiert die Lage, befragt Zeugen, geht Spuren nach, wertet Gefundenes aus und irgendwann wird jemand oder mehrere Personen verhaftet. Ein Ablauf wie wir ihn bei fast jedem Krimi/Thriller finden.

Nicht so hier. Dass der Schein trügt, merkte ich schon daran wie eines der Opfer ermordet wurde und einer Person die zur falschen Zeit am falschen Ort war.

Der Anfang war abseits der beschriebenen Ereignisse gut strukturiert. Die wichtigsten Dinge wurden schnell oder Laufe der Handlung verständlich erklärt. Als dann die gewöhnlich wirkende Stimmung kippte, zog die Spannungskurve ordentlich an. Plötzlich steht McGradys Welt Kopf. Nichts ist mehr wie es war. Gerade so konnte er dem Tod entkommen. Seine ehemaligen Kollegen und seine Geliebte sah er trotzdem für eine lange Zeit nicht wieder.

Irgendwann macht er Bekanntschaft mit Takahashi Kansei einem Diplomaten der seine eigenen Pläne im Verborgenen durchführt und unserem Protagonisten für eine lange Zeit eine Unterkunft bietet. Während dieser Zeit eignet er sich eine neue Sprache an und ermittelt trotz teilweise verlorener Spuren weiter. Diese Zeit wurde unglaublich detailliert und emotional beschrieben. Ich konnte in jeder Sekunde seine Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Genauso erging es mir mit dem Gastgeber und seiner Tochter Suchi mit der er die meiste Zeit verbringt. Auch das grob beschriebe Umfeld wurde vom Autor interessant geschrieben. Keine Erklärung zu viel. Denn wie vieles andere in diesem Buch wurden Fragen und Handlungen einzelner Personen im Laufe der Handlung geklärt.

Dank des flüssigen Schreibstiles war die beschriebene Art der Erzählung ein wahrer Genuss.

Eine Frage, die ich mir während dem Lesen mehrfach gestellt habe: Ist es nicht etwas zu kurz gedacht, dieses Buch „nur“ als Thriller zu bezeichnen, so wie es auf dem Buchcover steht? Es ist in vielerlei Hinsicht auch ein Krimi mit relativ vielen dramatischen und emotionalen Elementen. Die Weltkriegsthematik deutet in eine eher historische Richtung. Einigen wir uns darauf, dass das Buch mehr ist als es den Anschein hat.

Fakt ist. Es ist mehr als nur ein Thriller mit einem Hauch Liebe und Krieg. Ich kann euch das Buch nur empfehlen sagt mir gerne eure Meinung, wenn ihr es beendet habt. 🙂


Buchinformationen

VerlagSuhrkamp
AutorJames Kestrel
Erscheinungsjahr2023
GenreThriller
Seiten499
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Informationen über den Autor

James Kestrel ist ein Pseudonym von Jonathan Moore, Anwalt und Romancier. Bevor er sein Jurastudium in New Orleans abschloss, war er Englischlehrer, Wildwasser-Rafting-Führer auf dem Rio Grande, Besitzer von Taiwans erstem mexikanischem Restaurant, Betreuer in einem texanischen Wildniscamp für jugendliche Straftäter und Ermittler für einen Strafverteidiger in Washington, D.C. Er lebt mit seiner Familie auf Hawaii. Seine Bücher wurden in zwölf Sprachen übersetzt. Für Fünf Winter wurde er mit dem Edgar Award 2022 für den besten Roman des Jahres ausgezeichnet. Im Suhrkamp Verlag erschien zuletzt Poison Artist (2022), das im August 2022 auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur stand.

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