[Rezension] FE Boulaich „Seelenbinder“

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Einleitung

Dieses Buch habe ich in E-Book Form über die Bücherplattform Netgalley erhalten. Dort finde ich immer wieder Werke von Autoren, die ich über Instagram, Amazon, Read-O u.v.m. nie gefunden hätte.

Es ist ja schön, wenn große oder Bestseller Autoren der Reihe nach neue Werke auf den Markt werfen, aber irgendwann ist es halt immer das Gleiche.

Da kommen die kleinen Autoren ins Spiel. Wie zum Beispiel FE Boulaich, die zeigen, dass es noch viele andere Themen gibt, um die man eine Handlung spinnen kann.

Habt ihr schon mal einen Voodoo Fantasy Roman gelesen? Nein? Ich auch nicht.

Daher war ich umso neugieriger, wie die Autorin das von ihr ausgewählte Thema in eine Geschichte eingebaut hat.

Viel Spaß beim Lesen meiner Rezension zu Teil eins der Reihe. Nummer zwei liegt schon in Griffweite zum Lesen bereit.

Danke an Netgalley für die Bereitstellung der E-Book-Version.


Grober Handlungsverlauf

Thomas ist ein Schädlingsbekämpfer im dritten Lehrjahr, soweit nichts Ungewöhnliches. Bei einem Auftrag in der Nähe vom Wannsee wird seine Aufmerksamkeit von einer zerfallenen Villa geweckt. Statt eines gewöhnlichen verwilderten Gartens hat er beim Betreten des Grundstücks einen kleinen Tierfriedhof vor sich. Im Inneren des Gebäudes wird es nicht besser. Dort findet er eine ausmergelte Leiche inklusive Albtraumhafter Dekoration.

Obwohl er es schon bald mit der Angst zu tun bekommt, siegt seine Neugier und wagt sich daher weiter vor. Was er nicht ahnt: In den toten und vertrockneten Leichen steckt mehr „Leben“ als es von außen scheint.

Schon bald wird unser Schädlingsbekämpfer von den bröseligen Kollegen durch die Villa gejagt. Glücklicherweise kann er diese abhängen.

Bis die Untoten ihm bei einer Pizzeria wieder auflauern. Bevor diese ihm brutal den Brustkorb aufreißen können, kommt ihm Minna zu Hilfe. Diese hat nicht nur eigenartige Augen, sondern auch ein ungewöhnlich langes Leben hinter sich. Rein optisch könnte sie jedoch in Thomas Alter sein.

Es wird noch kurioser. Beim Anführer der Zombies, die ihn zu Beginn der Handlung verfolgt haben, handelt es sich um einen Voodoo Priester namens Comte Badawi Amara Attisser. Dieser hat sich vor einigen Jahrhunderten mit dunklen Geistern eingelassen und ist seitdem etwas Balla Balla. Da braucht es einen „Helden“ der ihm das Handwerk legt.

Damit immer noch nicht genug, Thomas und er haben eine Verbindung, die auf ein längst vergangenes Ereignis zurückzuführen ist. (Was denn auch sonst)

So beginnt eine interessante Handlung mit einem düsteren Touch.


Mein Fazit

Fangen wir mit der Umgebung an, in der die Handlung großteils spielt. Wir befinden uns in Berlin. Die Villa, die Pizzeria, Thomas Zuhause und ein paar kleinere Orte sind die Schauplätze sämtlicher Ereignisse und Schlüsselszenen.

Anders als gewohnt sind diese nicht so glatt geleckt und sauber wie ihr es vielleicht aus anderen Urban Fantasy Romanen kennt. Das passt rein vom Stil her gut zum Voodoo Thema, welches einen düsteren Touch hat.

Apropos Voodoo, da sich wohl die wenigsten von euch bisher damit auseinandergesetzt haben, hat sich FE Boulaich wohl dafür entschieden ordentlich in der Klischee-Kiste zu kramen und die Fundstücke mit etwas Zauberei garniert. Die Mischung müsste in der Theorie gut funktionieren.

Meistens ja, aber die Auseinandersetzungen mit dem Voodoo Priester und seinem Gefolge wirken mehr wie ein Gemetzel als Kämpfen mit dunklen Mächten. In den Zeitsprüngen Richtung Vergangenheit hingegen, bekommen wir sehr viel schwarze Magie zu sehen. In der Gegenwart wie erwähnt nicht so wirklich. Schade.

Minna, die tief in dieser Materie zu stecken scheint, hat zwar ein paar Kampftechniken auf dem Kasten, aber viel mehr auch nicht. Keine einfachen Zauberkünste, oder dergleichen. Nur ein Anhänger, der scheinbar verflucht wurde. Ganz toll.

Wie sieht es mit unserem unfreiwilligen Helden, oder eher gepeinigtem Helden Thomas aus? Er selbst scheint ein eher schweres Leben zu führen. Seine Eltern sind laut Beschreibungen zu Nichts zu gebrauchen, sein Freundeskreis ist fragwürdig.

Nur sein Job und ein näherer Verwandter geben ihm ansatzweise Motivation immer weiterzumachen. Seit er die Villa entdeckt hat und auf Minna getroffen ist, hat sich sein Leben drastisch verändert. Plötzlich wird er in eine Geschichte, die man sich nicht einfach ausdenken kann, sondern erlebt haben muss, verwickelt.

Unser Schädlingsbekämpfer wird, ähnlich wie viele andere Charaktere in Fantasy Romanen auch, mehr von anderen durch die Gegen gescheucht, als dass er selbst Entscheidungen trifft. Gerade in Schlüsselszenen nimmt man ihm diese oft einfach ab. Glücklicherweise rafft sich unser Schädlingsbekämpfer gegen Ende dann doch auf, um dem Comte Badawi, ihr wisst schon wer, die Stirn zu bieten.

Was heißt das jetzt zusammengefasst? Voodoo Zombies in Berlin klingt nach einer Kombination, die man so nicht kennt. Die Umsetzung ist in Ordnung. An einem dunklen Abend kann das Buch seine Wirkung entfalten, wenn euch meine aufgezählten Punkte nicht stören. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen. Das Thema Voodoo hat was.


Buchinformationen

Verlagtredition
AutorinFE Boulaich
Erscheinungsjahr2021
GenreUrban Fantasy
Seiten424
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Über den Autor

FE Boulaich, 1976 in Berlin-Kreuzberg geboren, kennt viele verborgene Winkel ihrer Heimatstadt. Das ist nicht zuletzt auf ihre Tätigkeit als Schädlingsbekämpferin zurückzuführen. Nach ihrer Ausbildung hat sie ein Studium der Informatik, Nebenfach Landschaftsplanung, absolviert. Heute betreibt sie zusammen mit ihrem Mann eine Bausanierungsfirma. Auch diese Tätigkeit führt sie in die verschiedensten Ecken von Berlin. Seit 12 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Techniken des kreativen und dramatischen Schreibens. Regelmäßig nimmt sie an Coachings und Workshops teil. Heute schreibt sie Urban Fantasy Romane, um ihre Leser in die unbekannten Welten mitten in Berlin zu entführen. Wenn sie nicht gerade den Spuren der Magie in Voodoo und Schamanismus folgt, erholt sie sich in der Natur, pflegt ihre Bienen oder führt ihre Hundedame aus, am liebsten am Spree-Strand mit vielen Eichen drumherum. Mehr Informationen zur Autorin und ihr Newsletter finden Sie unter https://www.urbanfiction.berlin.

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