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Mini Einleitung/Grober Handlungsverlauf

F: Habt ihr schon einmal einen Roadtrip gemacht? Oder einfach mal los gelassen? Euch von euren alltäglichen Gedanken und Problemen distanziert und einfach mal im Hier und Jetzt gelebt, ohne an die Zukunft zu denken?

Die Protagonisten dieses Buches lebten ihr Leben wie jeder andere auch, bis zu jenem Tag, als Felix eine Nachricht bekommt, dass er in Südfrankreich ein Haus geerbt hat. Ohne groß nachzudenken, entschließen sich die Freunde, mit Marcs Bus dorthin zu fahren. Auf ihrer Reise begegnen sie nicht nur ihren neuen Gefährten, sondern auch sich selbst. Sie müssen sich in bestimmten Situationen aus ihrer Komfortzone begeben und herausfinden, wer sie wirklich sind und was sie vom Leben wollen.

Im Laufe ihrer Reise gabeln sie Lilith, Zoe und Jeanne auf, diese lebten bis zur Ankunft der drei ihr vorbestimmtes Leben, welches nicht das Beste, aber das sicherste war.

Diese sechs Menschen haben nach ihrer Reise zum Haus am Meer um einiges mehr an Erfahrung gesammelt als in den Jahren zu vor. Wie wird ihr Leben nach diesem kräftezehrenden Roadtrip aussehen?

Mein Fazit

Hätte ich das Buch nicht von einer Kollegin geschenkt bekommen, wäre mir nicht im Traum eingefallen es zu lesen. Wie ihr wisst, lese ich normalerweise Bücher aus anderen Genres. Zum Glück habe ich das Buch nicht einfach zur Seite gelegt, sondern gelesen. Ansonsten wäre mir eine spannende Geschichte entgangen. Wo fange ich an?

Die Charaktere erinnerten mich an eine Zeit im Fernsehen, als noch alte Filme liefen, in denen eine Clique die Hauptrolle spielte. Nicht nur, weil es eine Gruppe ist, sondern auch die Beschreibung der einzelnen Mitglieder. Hier empfand ich die klischeehafte Darstellung von Felix (der schüchterne, meist hochbegabte Nerd), Marc (der verträumte Musiker), Bernhard (der Muskulöse mit einer harten Schale und weichem Kern), Zoe (Die Schöne), Lilith (Die Ausbrecherin) und Jeanne (die mit dem gebrochenen sehnsüchtigen Herzen) sehr passend. Natürlich zeigen diese noch etwas mehr Gefühle und Eigenheiten, aber im Großen und Ganzen bleiben sie ihrer Rolle treu.

Wenn nicht gerade etwas Aufregendes passiert, was selten der Fall ist, wechselt die Perspektive in die Vergangenheit, welche versucht Dinge zu erklären, die zu jenen Situationen in der Gegenwart geführt haben. Bsp. der Streit um das Haus, und warum Felix dieses geerbt hat und nicht sein Vater. Neben der Abenteuerstimmung ist also auch etwas Drama dabei. Herzschmerz, Liebeskummer, usw.

Abwechslung ist ein gutes Stichwort. Denn davon gibt es in diesem Buch genug. Wenn die Reisenden nicht gerade an einer Zigarette oder einem Joint ziehen oder sich mit Alkohol ins Jenseits schießen (was zum Glück nicht so oft passiert ist) beginnen diese sich selbst und ihre Umgebung zu hinterfragen. Haben sie ihr Leben bisher wirklich gelebt, oder waren sie nur ein passiver Teil davon? Neben dem Reiseziel steht diese Frage im Fokus. Die Wandlung, welche die Charaktere innerhalb weniger Tage voller Abenteuer machen ist erstaunlich. Vor allem Felix und Bernhard wirkten danach wesentlich erwachsener.

Und sonst so? Die Umgebung und der fahrbare Untersatz wurden mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Solche Kleinigkeiten versüßen einem das Leseerlebnis zusätzlich.

Wenn ihr so einer Lektüre nicht abgeneigt seid, schaut euch das Buch gerne näher an.

Buchinformationen

Informationen zum Autor

Edgar Rai, 1967 geboren, hat Musikwissenschaften und Anglistik studiert. Nach und neben diversen Jobs seit 2000 freier Schriftsteller. Seit 2012 ist er Mitinhaber der Buchhandlung Uslar & Rai in Berlin. Von ihm sind als Aufbau Taschenbücher lieferbar: „Nächsten Sommer“, „Sonnenwende“, „Wenn nicht, dann jetzt“, „Homer für Eilige“ sowie „M.I.A. – Das Schneekind“ (zusammen mit Kathrin Andres). Mehr Informationen zum Autor unter www.edgarrai.de