[Rezension] Derufin Denthor Heller „Erben der Ewigkeit: Der Fluch des Lebens“

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„Das Buch habe ich vom Autor geschickt bekommen. Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Meine Meinung wird davon nicht beeinflusst.“


Vorwort

Vor ein paar Wochen hat mich der Autor Derufin Denthor Heller per Mail angeschrieben und mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte den ersten Teil seiner Fantasy Reihe „Erben der Ewigkeit: Der Fluch des Lebens“ zu lesen.

Da ich gerne kleinere Autoren unterstütze, weil diese nicht selten tolle Ideen haben, die mir besser gefallen als die Standard-Handlungen, habe ich natürlich zugesagt.

Nachfolgend könnt ihr euch anhand meiner Meinung, dafür entscheiden, ob ihr dem Buch eine Chance geben wollt.

Denn die Grundidee ist gut. So etwas liest man eher selten. Schnappt euch einen Tee und genießt die folgenden Zeilen.


Grober Handlungsverlauf

Die Handlung findet großteils aus der Sicht der Musikanten statt, die im mittelalterlichen Laaberau ein Konzert geben sollen.

Um sich herum scheint ein Ungeheuer sein Unwesen zu treiben. Es hinterlässt seine Opfer grausam entstellt und zerfetzt. Kein schöner Anblick.

Der Anfang des Buches zeigt uns eindrücklich, wie brutal die wandernde Mordmaschine vorgeht. Die Vermutung der Dorfbewohner liegt nahe, dass nur ein weißer Säbelzahn mit einer dämonischen Aura dafür verantwortlich sein kann. Denn die Spuren, die man an den Opfern findet, deuten stark auf diese Bestie hin.

Als unsere Gruppe davon Wind bekommt, ergreifen sie die Chance der Sache auf den Grund zu gehen.

So können die Musiker nicht nur in aller Ruhe ihr Konzert geben, sondern bauen auch gleichzeitig ein Vertrauen gegenüber den Bewohnern des Weilers auf. Denn diese sind sehr misstrauisch, was die Neuankömmlinge betrifft. Ob zu Recht wird sich noch zeigen.

Auf ihrer Reise durch die sehr detailliert beschriebene Umgebung treffen sie auf ungewöhnliche bis blutrünstige Wesen, welche ihnen das Leben nicht selten schwer machen.


Mein Fazit

Beginnen wir mit der grundsätzlichen Idee/Handlung. Denn die finde ich gut gewählt.

Eine Musikgruppe, die eigentlich nur auf Durchreise ist, um an ihrem Ziel ein Konzert zu geben.

Jedoch wird der Ort von grausamen Morden erschüttert. Daher ziehen die Mitglieder los, um dem Töten ein Ende zu setzen und etwas Vertrauen zu gewinnen. Was oberflächlich betrachtet einen guten Eindruck auf mich macht.

Was wir von der Umgebung zu sehen bzw. zu lesen bekommen, deutet insgesamt auf eine Welt hin, die nur so vor Geheimnissen und unterschiedlichsten Lebensformen strotzt. Dies lässt uns der Autor auch jederzeit wissen. Denn sogar bestimmte Insekten, welche eine tragende Rolle spielen werden, tragen zur Handlung bei.

Das ist euch noch nicht genug? Sogar eine Fliege lässt uns an ihren Gedanken Teil haben.

Wahnsinn. Ich wollte schon immer mal wissen, was solch einem Insekt durch den Kopf geht. Nicht.

Auch die Mitglieder der angesprochenen Musikanten zerbrechen sich über viele, teils belanglose Dinge ihren Kopf. Vor allem die männlichen Mitglieder haben Gedankengänge, die zeitweise wirklich grenzwertig sind.

Sonst können diese kaum glänzen. Außer herausstechenden Merkmale und eine Handvoll Fertigkeiten bekommen wir kaum Details zu den einzelnen Charakteren spendiert, daher wirken sie mehr blass als geheimnisvoll.

Die Nebencharaktere sind leider sehr uninteressant und in viel zu großer Zahl vorhanden. Sie haben sogar so wenig Wiedererkennungswert, dass ich manche bis zu ihrem nächsten Auftritt wieder vergessen habe.

Daher stellte ich mir nicht selten die Frage: „Wer war das noch mal? Ach ja, genau … habe ich vergessen.“

Der Autor scheint Überraschungen zu lieben, denn egal wie ruhig, gemütlich und schlüpfrig es gerade ist, urplötzlich und ohne Vorwarnung dreht sich die Situation um 180°. Einerseits weil der Autor das Geschehen verlangsamt, um nachfolgend kurz jedem Charakter die Chance zu geben etwas zu machen, andererseits weil dann ein Unglück passiert, welches mindestens ein Leben fordert.

Natürlich dürfen herumfliegende Fleischfetzen und literweise Blut nicht fehlen. Nur um dann im Anschluss ein gespenstisch ruhiges Schlachtfeld zu hinterlassen, welches wir zeitweise gar nicht mehr mitbekommen, da unsere Aufmerksamkeit auf eine andere Situation gelenkt wird. Ebenfalls ohne Vorwarnung.

Der nächste Schauplatz ist dann vergleichsweise langweilig und man ist kurz verwirrt. Zu Beginn dachte ich, mir sind durch meine Lesegeschwindigkeit ein paar Zeilen durchgerutscht. Aber nein. Frei nach dem Motto: Cut, und nächste Szene.

Beim zweiten Mal ging es mir eher auf die Nerven. Als würde man ein Geschehen filmen und immer wie ein Bekloppter durch die Gegend schwenken, anstatt draufzuhalten, um nichts zu verpassen. Das ist auch so eine Sache, die das Buch auszeichnet.

Bei anderen Büchern fand ich es immer spannend, wenn der Autor/die Autorin eine Nebengeschichte erzählt und im Anschluss wieder zur Haupthandlung schwenkt. Hier funktioniert das Ganze selten bis gar nicht.

Manche Situationen hätte ich gerne länger genossen. Denn an Details mangelte es definitiv nicht. Lange Zeit lässt uns der Autor, wie zuvor erwähnt, keine Zeit, um zu staunen. Das ständige Herausreißen nervte mich irgendwann nur noch.

Habe ich etwas vergessen? Ach ja, das Thema Ewigkeit. Wurde ein paar Mal erwähnt und das war es auch schon.

Langsam sollte ich zum Ende kommen. Denn dieses hatte die Aufgabe, den Leser wachzurütteln, sollte dieser bis hier hin eingedöst sein. Das Problem ist, zu diesem Zeitpunkt konnte mich nichts mehr schocken.

Dem Leser wird ein grausiges Fantasy Spektakel versprochen. Ich habe ein spektakuläres Durcheinander bekommen. Welches weder sonderlich grausig, noch schaurig war.

Abschließend möchte ich erwähnen, dass das Buch, nur weil es mir nicht gefallen hat, ihr der gleichen Meinung sein müsst.

Wie so oft gilt, Geschmäcker sind verschieden.

Nun seid ihr an der Reihe. Habt ihr das Buch schon gelesen? Wie hat es euch gefallen?


Buchinformationen

VerlagBoD – Books on Demand
AutorDerufin Denthor Heller
Erscheinungsjahr2020
GenreHigh Fantasy/Dark Fantasy
Seiten316
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Informationen zum Autor

Derufin Denthor Heller ist ein Pseudonym. Er erblickte am 17. Januar 1978 in der schönen, altertümlichen Stadt Regensburg das Licht der Welt. Ein geschichtsträchtiger Ort, der seine Liebe für die Baukunst der Römer und das Mittelaltertum prägen sollte.
Mit dem erfolgreichen Abschluss einer kfm. Ausbildung leitete er seinen späteren beruflichen Werdegang ein. Über den 2. Bildungsweg holte er sein Abitur nach und studierte Wirtschaftswissenschaften. Im Jahr 2005 schloss er das Studium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Studienschwerpunkt „Personalwesen und Organisation“ als einer der letzten Prüfungsjahrgänge mit dem Diplom ab. Seit Beendigung seines Studiums arbeitet er als Lehrkraft für Wirtschaftsfächer an verschiedenen Schulen im Freistaat Bayern.

Seine Kreativität entdeckte er schon in sehr jungen Jahren, doch unter anderem waren es vor allem die Zeit seines Zivildienstes und die lehrende Tätigkeit, die ihn nachhaltig künstlerisch prägte und seinen Charakter formte.

Die Idee zu seinem Erstlingswerk reifte über Jahre heran. Nach drei Jahren Bearbeitungszeit legt er nun sein Romandebüt, den Auftakt zum Fantasy-Zyklus „Erben der Ewigkeit“ vor und arbeitet an weiteren Fortsetzungen und der Umsetzung zusätzlicher Projekte.

Derufin Denthor Heller ist seiner Heimat immer treu geblieben. Er lebt und arbeitet in verschiedenen Regierungsbezirken von Bayern.
In seiner Freizeit liest er gerne historische Romane, sammelt und hört diverse Tonträger und erholt sich von den aufregenden Strapazen des Alltags an seinem Schlagzeug.



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