[Rezension] C. E. Bernhard „Das Lied der Nacht“

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Vorwort

Hallo ihr Lieben. Schön, dass ihr wieder vorbeischaut. Ich hatte mal wieder richtig Lust auf einen umfangreichen und actionreichen Fantasy Roman. Gesucht, Gefunden. Vorhang auf für „Das Lied der Nacht“ von C.E. Bernhard.

Zugegeben, vor meiner Suche nach High Fantasy Romanen hatte ich noch nie etwas von der Autorin gehört, geschweige denn gelesen.

Das änderte zum Glück in den letzten Wochen. Der Klappentext verspricht eine Geschichte, wie sie mir bisher in dieser Form noch nicht untergekommen ist.

Daher musste das Buch unbedingt in meinen Warenkorb.

Das Cover gefällt mir schon unfassbar gut. Die schönen Farbverläufe, die den Wechsel von der Dunkelheit ins Licht widerspiegeln, passen gut zur Beschreibung und zum möglichen Handlungsverlauf. Glaube ich zumindest, aber jeder darf und soll das Cover gerne so interpretieren wie er oder sie es möchte.

Aber genug geplappert, auf geht es zur Rezension.


Grober Handlungsverlauf

Viele kennen ihn nur als Wanderer oder Weltenbummler. Wer er ist, was sein nächstes Ziel ist, weiß keiner so recht.

Noch nicht einmal seine Begleiter wissen, wie es wirklich in seinem Kopf aussieht, trotzdem werden sie ihm in jeder Schlacht beistehen. Oder?

Ein Lied soll die Finsternis vertreiben, die vor einigen Jahren ihre Klauen in die von der Autorin erschaffene Welt versenkt hat. Jedoch scheint keinem Barden dieses untergekommen zu sein.

Der Fundort ist ebenso in den Schatten verborgen, wie die ehemaligen Bewohner, die der Finsternis bereits zum Opfer gefallen sind.

Doch nicht nur die die Wesen der Finsternis bereiten den Bewohnern des Tales Sorgen, auch ein machtgieriger und unberechenbarer Herrscher macht ihnen das Leben schwer. Wenn es jemand wagen sollte, sich zu widersetzen, ist der Tod noch die gnädigste Strafe.

So beginnt eine abwechslungsreiche und sehr gefährliche Reise, die der Gruppe ohne Zusammenhalt ein plötzliches Ende bescheren könnte.


Mein Fazit

Es kommt wirklich selten vor, dass ich einen Fantasy Roman an zwei Abenden zu Ende lese.

Aber dieser hier hat mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr los gelassen. Woran lag das?

Beginnen wir mit der grundsätzlichen Situation, also mit dem Grundgerüst. Die Charaktere verbringen einen Großteil der Handlung damit, durch ein von Schatten heimgesuchtes Tal zu wandern, um eine Lösung für die tödliche Finsternis zu finden.

Schnell wird klar, eine Waffe aus Stahl, ist nicht das, wonach sie suchen.

Eine hohe Intelligenz, oder ein großes Lagerfeuer, um die Dunkelheit zu besiegen, ist auch nicht das Wahre.

Die Kraft der Musik, genauer gesagt ein bestimmter Text, der von einem Barden gesungen werden soll, scheint die endgültige Lösung zu sein. Im Gegensatz zu materiellen Problemlösern ist ein mächtiger Text schwierig bis kaum auffindbar. Dennoch macht sich eine kleine Truppe auf, um genau danach zu suchen.

Diese Idee wurde unfassbar gut umgesetzt und durchdacht. Ich weiß nicht, wann mir ein Buch zuletzt eine Gänsehaut beschert oder mir bei bestimmten Szenen einen Schauer über den Rücken gejagt hat. Die Atmosphäre ist der Wahnsinn. Faszinierend und tödlich zugleich.

Wenn die Sonne untergeht, und du noch nicht in deinem Dorf bist, heißt es für dich: Lauf, oder stirb einen qualvollen Tod.

Was bringt eine gute Handlung, wenn die Charaktere so gar nicht hineinpassen? Richtig. Nichts.

Zum Glück wurden diese hervorragend in die Handlung integriert und sehr detailliert und glaubhaft geschrieben. Die Interaktion untereinander findet ohne Unterbrechung (Neues Kapitel) oder großartigen Perspektivenwechsel statt. Als ob man selbst daneben steht und ihnen zuhört. Auch deren Geschichten (Vergangenheit, Waffen und Kampfstil, Grund für die Reise etc.) sind spannend zu lesen.

Wer separate Kapitel, wo ein Charakter quasi die Hauptrolle spielt, gewohnt ist, ist zu Beginn etwas verwirrt, weil die Autorin teilweise ohne Vorwarnung mitten in einem Absatz zum Gesprächspartner wechselt, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Wo wir schon beim Schreibstil wären.

Dieser ist, wie schon angedeutet, sehr umfangreich und detailliert. Bei anderen Büchern habe ich automatisch langsamer gelesen, um keine Details zu verpassen, aber hier konnte ich in der Geschwindigkeit des Geschehens lesen.

Schnelles Lesen bei Kämpfen, langsames Lesen bei Fußmärschen oder Gesprächen. Ihr versteht, was ich meine. Sonst beobachtet euch doch mal selber beim Lesen. Fiel mir auch erst nach und nach auf.

Fazit: ein unfassbar gelungener High Fantasy Roman mit einer spannenden, eher gewalttätigen und allem voran sehr düsteren Handlung. Spannende Charaktere und eine hervorragend umgesetzte Idee.

Ein besonderes Lied, welches die Finsternis vertreiben soll, hatte ich bisher wirklich noch nie.

Wenn euch der Klappentext auch nur ansatzweise anspricht, holt euch das Buch.

Ich werde mich Teil zwei auf jeden Fall holen und euch dann wieder berichten, ob mich dieser überzeugen konnte.


Buchinformationen

Verlagpenhaligon
AutorinC. E. Bernhard
Erscheinungsjahr2021
GenreHigh Fantasy
Seiten416
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Informationen zur Autorin

C.E. Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien und Paris gelebt hat.

Sie studierte die Fächer English Literatures and Cultures und Politikwissenschaft, seit 2014 lehrt sie literarisches Schreiben an der Universität Bonn. Daneben promoviert sie an der University of Manchester über Neuerzählungen des Trojanischen Krieges, erwandert das Siebengebirge und mentoriert zukünftige Talente für PAN e. V. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele Recklinghausen ausgezeichnet, ihre Romane waren für den RPC Fantasy Award und den Lovelybooks-Leseraward nominiert.

Ihre Palace-Saga und der Wayfarer-Saga schrieb Christine Lehnen auf Englisch – diese beiden auf Deutsch erschienenen Reihen wurden ins Deutsche zurückübersetzt.


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