[Rezension] Cornelia Eder „Fog: Das Grauen haust im Nebel“

Das ist das dritte von fünf Büchern, welches von der Buchmesse mit nach Hause durfte. Auch diese Autorin durfte ich persönlich kennenlernen und ein wenig mit ihr quatschen. Ein großer Vorteil von kleineren Buchmessen.

Auf den ersten Blick macht das Buch einen guten Eindruck. Ein düsteres Cover mit ein paar gut gesetzten Akzenten. Die Augen im Hintergrund geben einen guten Einblick darüber, mit welchem Grauen man es zu tun haben könnte. Das Format ist mal etwas anderes, genauso wie die einzelnen Seiten des Buches. Anders als „typische“ Taschenbuch Seiten sind diese schneeweiß, ohne sichtbare oder ertastbare Struktur. Beim Lesen wurde mir bewusst, warum sich der eher gelbliche Farbton mit Struktur durchgesetzt hat.

Die beiden Hauptcharaktere Lu und Mera wurden gut ausgearbeitet. Die Ereignisse in der Vergangenheit haben die beiden entsprechend geprägt, was man in jedem Kapitel merkt. Genauso die restlichen Einwohner des offenbar winzigen Dorfes. Entweder hat sich der Nebel in den letzten Jahren ordentlich satt gefressen, oder die Ortschaft war vorher schon so klein. Geschichten lassen vermuten, dass womöglich ersteres der Fall gewesen sein könnte. Denn ersteres garniert mit Mythen/Sagen gibt es in der Handlung reichlich. Wenn Lu und Mera nicht gerade an einem Plan tüfteln oder sich gegen sture Erwachsene wehren, wird uns von einer alten Dame, welche mir als einziger Nebencharakter sympathisch gewesen ist, allerhand Informationen über die Umgebung erzählt. Alle anderen, einschließlich der späteren Opfer, waren mir relativ egal. Was schade ist, manche hätten das Potenzial eines spannenden Charakters gehabt. Apropos Potenzial.

Davon wurde meiner Meinung nach sehr viel liegen gelassen. Wenn nicht gerade eines der bereits erwähnten Szenarien auftrat, herrschte gähnende Leere. Klar, was will man auch in einem von einem Nebel gefangenen Dorf groß aufbauen, aber etwas mehr Inhalt hätte es gerne sein dürfen. Immerhin hat es zumindest einen Hauch von Liebe und Zuneigung zwischen Lu und Mera gegeben. Sie verstehen sich blendend. Auch wenn das Mädchen seit einem traumatischen Ereignis nicht mehr sprechen kann. Das gab mir zumindest etwas Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.

Was tatsächlich der Fall war. Zumindest der Teil mit der Liebe. Die Ursache für den Nebel wurde zwar bezwungen, aber der Endkampf war so schnell vorbei wie das Leben der Opfer, welches sich die dunstige Masse nach und nach geholt hat.

Fazit. Eine gute Idee mit viel Potenzial, welches nicht ausreichend ausgeschöpft wurde.


VerlagSelfpublish
AutorinCornelia Eder
Erscheinungsjahr2022
GenreFantasy, Mystery
Seiten262
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Die Volksschul-/Grundschulpädagogin Cornelia Eder verschlingt seit ihrer Kindheit Bücher. Sie lebt und leidet mit den Protagonisten und genießt die Momente, in denen sie mit ihren Kindern in diese Welten, die Bücher zu bieten haben, eintauchen kann, denn das Vorlesen spielt im Hause Eder eine große Rolle. Cornelia lebt in Oberösterreich und liebt es, ihre freie Zeit mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und ihrem Hund Chester zu verbringen.


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