Das ist das vorletzte Buch, welches ich bei der Buchmesse in Pasching gekauft habe. Wie manche von euch wissen, steht mir der Sinn seit längerer Zeit wieder mehr nach Thrillern und Krimis. Gerne auch mit einer Prise Horror. Offenbar durfte es auch etwas Mystery sein. Dieses Buch habe ich gesehen und musste es nach dem Studieren des Klappentextes direkt ohne lange zu überlegen mitnehmen. Das Cover unterstreicht die darin vorkommende Handlung perfekt. Denn rot ist nicht nur der Sonnenuntergang. Auch Blut hat diese Farbe. Davon bekommt ihr reichlich. Die Autorin hat nicht mit brutalen Szenen gespart. Dort, wo Marlee nach ihrem Erlebnis im Hotelzimmer auftaucht, finden die Ermittler oder zufällig vorkommende Menschen nur noch ein blutiges Bild der Verwüstung, dekoriert mit einem Pentagramm, vor.

Die Protagonistin an sich wirkt auf den ersten Abschnitten wie ein ganz normales gut erzogenes Mädchen, welches von ihren Eltern gut behandelt wurde. Keine offensichtlichen traumatischen Erlebnisse, keine Aufenthalte beim Schulpsychologen. Nichts. Natürlich gibt es bei ihrer Ankunft in San Francisco Anzeichen, dass sie endlich aus der brave-Mädchen-Rolle ausbrechen möchte, aber deswegen gleich sämtliche Männer abschlachten ist etwas zu viel des Guten.

Hier kommt der Mystery-Aspekt ins Spiel. Den in der Handlung ist nichts, wie es scheint. Selbst die Ermittler und Chief West müssen nicht nur einmal mehrmals hinschauen, um zu glauben, was sie da sehen. Das Team, welches nach dem jungen Mädchen sucht, hat mir gut gefallen. Theoretisch lassen sich Marlees Taten in Zusammenhang mit bestimmten Substanzen und deren Nebenwirkungen in Verbindung bringen. Aber wo wäre denn der Spaß, wenn man sich nur damit abfinden würde? Das dachte sich offenbar auch die Autorin. Was mir auch gefallen hat, ist, dass die Vorlage für dieses Buch alles andere als erfunden ist. Was das Buch für mich umso gruseliger gemacht hat.

Herausgekommen ist ein äußerst spannender, brutaler und rasanter Thriller mit einer reichhaltigen Portion Übernatürlichkeit.

Claudia Fischer, geb. 1965, stammt aus Bayern, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Lange Zeit war sie Lehrerin an einer Realschule, wurde jedoch frühpensioniert. Seitdem arbeitet sie Vollzeit als Autorin und Lektorin im Lektorat ihres Sohnes, Lektorat Wortfischerei. Das Schreiben begleitete sie schon ihr ganzes Leben. Ihre Geschichten spielen vor dem Hintergrund des amerikanischen Wilden Westens, sie ist seit ihrer Jugend davon fasziniert, was sich auch in den Abby Romanen zeigt, die das Leben der Banditen Butch Cassidy und Elzy Lay thematisieren. Ihr anderes Genre ist Thriller, sie veröffentlichte einen Psychothriller und jetzt diesen Mystery-Thriller.

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