[Rezension] Christina Henry „Böse Mädchen sterben nicht“

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Einleitung

Christina Henry. Viele von euch kennen die Autorin für ihre gut geschriebenen Bücher mit dem gewissen Etwas. Vor einigen Jahren habe ich mein erstes Buch von ihr gelesen. Damals gefiel es mir trotz Schwächen recht gut. Seitdem ist viel Zeit vergangen und irgendwie verlor ich sie aus den Augen. Doch nun ist es soweit. „Böse Mädchen sterben nicht“ liegt gelesen vor mir. Inhaltlich scheint es wieder ein interessantes Exemplar zu sein. Die Handlung klingt nicht nach der x-ten Variante, welche mir zuhauf um die Ohren fliegt.

Ein kleiner Twist könnte durchaus darin vorkommen. Oder sind es am Ende doch nur drei kurze Geschichten in einem? Seid gespannt. Viel Spaß mit meiner Rezension. Lasst mir wie immer gerne eure Meinung da.


Grober Handlungsverlauf

Eines Tages erwacht Celia in einem Haus. Neben ihr steht ein Kind, welches behauptet, dass Ihre zu sein. Jedoch kann sich unsere Protagonistin nicht daran erinnern, eines zu haben. Genauso wenig kann sie mit ihrem angeblichen Ehemann etwas anfangen. Auch die Umgebung löst keine Erlebnisse in ihrem Gedächtnis aus. Als dann seltsame Dinge um sie herum passieren, wird Celia klar, dass da definitiv etwas nicht in Ordnung ist. Sie muss fliehen. Aber wohin?

Ein Wochenendausflug mit Freunden ist eine tolle Sache. Entspannung, gemeinsam kochen, Ausflüge unternehmen, sich Geschichten erzählen. Einfach mal abschalten und das Hier und Jetzt genießen. Zumindest hat sich Allie diese Zeit so ausgemalt. Jedoch ähnelt der Aufenthalt mit ihren Freunden immer mehr einem Horrorfilm. Die Hütte sieht sowohl von ihnen als auch von außen seltsam aus. Steht diese wirklich schon lange im Wald, oder wurde diese extra für ihren Ausflug dorthin platziert? Mindestens einer ihrer Freunde verhält sich immer komischer, bis dann etwas passiert, was Allie in Alarmbereitschaft versetzt, aus der sie möglichst schnell entkommen muss. Wohin soll sie flüchten, wenn um sie herum nur Bäume sind?

In einem tödlichen Spiel, in welchem mehrere Frauen in einem von Fallen gespickten Labyrinth ums Überleben kämpfen müssen, muss Maggie um das Leben ihrer Tochter kämpfen. Wenn sie dabei ihr Leben verliert, ist das ihrer Tochter ebenfalls beendet. Daher gilt es, alle notwendigen Mittel zu nutzen, um heile aus dem Irrgarten zu entkommen. Ihre Mitspielerinnen machen ihr dieses Vorhaben nicht wirklich leichter. Was passiert, wenn Maggie das Ende des Labyrinths erreicht? Kann sie ihre Tochter wirklich wieder in ihre Arme schließen? Immerhin scheint ihre Entführung kein Zufall gewesen zu sein.

Drei Geschichten. Drei Frauen. Drei Schicksale. Ein gemeinsamer Nenner.


Mein Fazit

Nachdem ich in letzter Zeit sehr viele Liebesromane bzw. Romantasy Bücher gelesen habe, habe ich mich sehr über etwas Abwechslung gefreut. >> Böse Mädchen sterben nicht << stach mir bei meiner Suche nach etwas Abwechslung ins Auge und komme mich schlussendlich durch den interessanten Klappentext vom Kauf überzeugen.

Fangen wir mit dem Konzept des Buches an. In diesem werden uns nacheinander drei Geschichten von drei Frauen erzählt, welche aus ihrer natürlichen Umwelt gerissen werden. Und das zu unterschiedlichen Zeitpunkten innerhalb des jeweiligen Handlungsstrangs. Sprich, Maggie merkt als Erstes, dass mit ihrem Umfeld etwas nicht stimmt, danach folgt Allie und knapp dahinter ist Celia. Der interessante Teil ist der, als noch alles in Ordnung zu sein scheint und die Frauen langsam realisieren, dass gerade etwas sehr Komisches abgeht. Das Rätselraten findet natürlich nicht nur im Buch statt, auch außerhalb machte ich mir während des Lesens ausreichend Gedanken, wie es weitergehen könnte. Die Anordnung der Gegenstände, der Gebäude, das Verhalten der Charaktere in (vor)bestimmten Situationen brachten das gewisse Etwas mit sich. Natürlich ging alles relativ schnell vonstatten, immerhin hatten die einzelnen Geschichten nur wenige Seiten zur Verfügung, um ihr Potenzial ausschöpfen zu können. Ist das gelungen? Ja. Definitiv.

Celia beispielsweise nutze ihren verbliebenen Verstand, welcher immer mehr zurückkehrt, dafür, ihre Umgebung zu beobachten und im richtigen Moment zu handeln. Andererseits überrumpelten sie unvorhersehbare Ereignisse, die sie aus dem Konzept bringen sollten. Ihre Handlungen und Gedanken waren für mich jederzeit nachvollziehbar.

Allie war wiederum ein komplett anderer Charakter. Sie wollte eigentlich nur mit ihren Freunden eine schöne Zeit haben und landete dabei in einem Horrorszenario. Was ihr gleich stutzig vorkam, waren kleine Details, welche die Umgebung irgendwie seltsam erscheinen ließen. Sie konnte schlussendlich durch ihren Verstand das Rätsel um den seltsamen Ausflugsort lösen und konnte so einen Schritt weiter in Richtung Freiheit wagen. Auch mit ihr hatte ich eine schöne Zeit. Durch ihre logische Herangehensweise war sie mir sogar etwas sympathischer als Celia.

Am Ende haben wir noch Maggie. Diese landete, wie die Klappentextbeschreibung eventuell vermuten lässt, in einem an die Tribute von Panem inspirierten Szenario. Zehn Frauen müssen in einem Labyrinth um ihr Überleben kämpfen. Im besten Fall können alle überleben. Praktisch für den Veranstalter wäre keine. Maggie unterschied sich von den beiden anderen Charakteren noch einmal ein Stück weit. Ihre Eigenschaften passten perfekt zum Szenario, in welches sie geworfen wurde. So langsam kommt ihr auch dahinter, wie die Autorin das Buch aufgebaut hat, und welches Ende dieses nehmen könnte. Oder? Gut. Wenn nicht, lest das Buch. 😉

Allgemein betrachtet bietet das Buch einen sehr spannenden und detailreichen Erzählstil. Alles ist da, wo man es erwartet. Überraschungsmomente gibt es ausreichend. Die Gegenspieler wurden gut inszeniert und passten perfekt zu ihrer Rolle. Das gelungene Ende rundete alles noch einmal schön ab. Außerdem gibt es eine kleine Message, welche perfekt zu allen drei Geschichten passt. Zum Meckern habe ich nichts. Das Buch hat mich gut unterhalten. Kann es euch sehr empfehlen.


Buchinformationen

VerlagPenhaligon
AutorinChristina Henry
Erscheinungsjahr2024
GenreThriller/Horror
Seiten432
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Informationen über die Autorin

Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.


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