[Rezension] Bonnie Eldritch „Alma Obscura. The Secret Society of Styx“

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Vorwort

Hallo meine lieben Bücherfreunde und Stapler ungelesener Bücher.

Vor ein paar Wochen war ich wieder auf der Suche nach neuen Büchern für meine Einkaufsliste, dabei dienten mir Instagram, Netgalley und die Tyrolia Buchhandlung als Inspirationsquellen.

Alma Obscura von Bonnie Eldritch kannte ich bisher noch nicht, die Autorin sagte mir bis zur Entdeckung ebenfalls nichts. Ein Grund mehr, mir ihr Buch näher anzusehen.

Einzeln betrachtet sind das Cover, der Klappentext und die Rahmenhandlung nichts Aufregendes, das habt ihr bestimmt schon mal irgendwo gelesen oder gesehen. Im Ganzen betrachtet, machte mich das kleine Werk hingegen neugierig.

Was die Autorin wohl aus dem Standard-Stoff gemacht hat? Fesselt es von der ersten Minute an bis zum Ende? Hat es eine tolle Umgebung und interessante Charaktere?

Wenn ich schon so offensichtlich frage, könnt ihr euch längst denken, wie mir das Buch gefallen hat.

Los geht es mit meiner Rezension. Viel Spaß beim Lesen.


Grober Handlungsverlauf

Ohne große Einleitung werden wir direkt ins Geschehen geworfen. Almas Großtante Gisela ist verstorben und vererbt unserer Protagonistin ihre Wohnung samt Inhalt in einem schönen Stadtteil.

So richtig freuen kann sich das Mädchen jedoch nicht. Im Gegenteil, sie ist regelrecht überfordert.

Natürlich. Eine Verwandte, mit der sie nur wenig Kontakt pflegte, ist tot.

Trotz aller Trauer sucht Alma die Wohnung auf und findet ein magisches Buch, in dem einige Zauberformeln aufgeschrieben wurden.

Noch viel seltsamer wird das Ganze, als sich ihre Lippen wie durch Zauberei von selbst bewegen und einen folgenschweren Spruch murmeln, der einige Ereignisse auslöst. Eines davon sorgt dafür, dass sie von einem Schattendämon angefallen wird und gerade so durch fremde Hilfe überleben kann.

Ihr Retter, ein grummeliger, dezent unfreundlicher junger Mann namens Charon, nimmt Alma mit zu einer Geheimgesellschaft namens Styx, in der einige eigenartige Menschen ein und aus gehen. Nach außen hin wirkt das Ganze wie eine Studentenverbindung, oder eine ähnliche Gruppierung. Also oberflächlich gesehen zunächst nichts Besonderes.

Bis zu jenem Zeitpunkt als klar wird, dass sie eine Hexe ist und (Trommelwirbel) ganz besondere magische Kräfte in sich trägt, die sie schon bald brauchen wird.

Vor wem sich unsere Hexe verteidigen muss, bleibt nicht lange im Unklaren, denn der Feind steht praktisch schon in der nächsten Gasse und wartet auf sie.


Mein Fazit

Der Einstieg, die grundsätzliche Handlung und der rote Faden, welcher sich durch das Buch zieht, bilden eine gut funktionierende Basis. Auf dieser baut die Autorin nach und nach die kommenden Ereignisse auf, um den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Der Schreibstil ist unkompliziert und angenehm zu lesen.

Die Kombination aus dunklen Kräften, etwas Mythologie und etwas Liebe funktionieren die meiste Zeit über recht gut.

Meine Probleme hatte ich vor allem mit der Protagonistin Alma. Es ist mir durchaus bewusst, dass ihre Vergangenheit (Ja, dieses Thema schon wieder), ihre Emotionen und eine starke Unsicherheit zu ihrem Charakter gehören, aber sie bleibt leider durchgehend die arme vom Leben gepeinigte Hexe, welche immer und überall in Tränen ausbricht.

Selbst wenn ich mich ganz fest anstrenge und versuche mich in ihre Haut hineinzuversetzen, gelingt es mir nicht nachzuvollziehen, warum die Gute immer etwas im Auge zu haben scheint.

Mit Charon, ihrem großen Retter, sieht es nicht viel anders aus. Zu Beginn ist er ein abweisender Typ, von dem man rasch Reißaus nehmen möchte.

Aber wie es der Handlungsverlauf so will, ist er derjenige, der Alma retten muss, trainieren soll und als große Liebe herhalten muss. Der Grund für seine unfreundliche Art ist ein Klassiker, den ich an dieser Stelle nicht noch einmal erwähnen möchte. Kennt aber jeder, der schon mal Jugendbücher im Urban Fantasy Genre gewürzt mit etwas Liebe gelesen hat.

Die restlichen Charaktere sind in Ordnung. Almas beste Freundin, wie auch ihre Eltern haben ihre Auftritte in denen sie „existieren“, aber für den restlichen Verlauf nicht weiter wichtig sind. Klingt böse, ist aber leider so.

Die meisten Mitglieder von Styx sind ebenfalls nicht der Rede wert, bis auf eine Handvoll Fae, Hexer, Hexen, und andere Wesen, die tatsächlich zur Handlung beitragen. Das Oberhaupt dieser Vereinigung ist ein seltsamer Kauz, weder auf die gute noch auf die schlechte Art. Er wirkt fast so, als würde er ständig ein düsteres Geheimnis in sich tragen.

Spoiler: Was nicht aufgelöst wurde.

Das gilt auch für ein paar andere Dinge. Es wurde sich sehr stark auf die Beziehung zwischen Alma und Charon und der Rettung der Welt fokussiert, dass kaum mehr Platz für andere Details war.

Was unglaublich schade ist. Denn die Basis klingt, wie schon erwähnt, sehr spannend. Hätte außerdem gerne mehr von der neu erwachten Kraft unserer Hexe gesehen. Stattdessen bekamen wir eine Protagonistin, die sehr nah am Wasser gebaut ist und sich in den unfreundlichsten Charakter des Buches verliebt hat. Yay.

Das Ende ist irgendwie komisch. Almas Kräfte hatten kaum bis gar keinen Einfluss auf die Vernichtung des Feindes. Verbündete Kräfte hingegen wurden massenweise eingesetzt. Vor allem im Showdown wirkte sie, wie ein Gefäß, auf welches andere ihre Kräfte übertrugen, um so zu siegen. Kann man machen, ist leider nicht mein Fall.

Mit den letzten Wörtern lässt sich mein Fazit gut zusammenfassen.

Wie seht ihr das? Habt ihr Alma Obscura bereits gelesen?

Danke an Netgalley für die Bereitstellung der E-Book-Version des Buches.


Buchinformationen

VerlagCarlsen
AutorinBonnie Eldritch
Erscheinungsjahr2022
GenreUrban Fantasy
Seiten342
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Informationen über die Autorin

Geboren und aufgewachsen im Bremer Viertel war Bonnie Eldritch schon immer fasziniert vom Düsteren, wenngleich sie ihre Liebe zu schwarzem Kaffee und schwarzer Kleidung erst noch entwickeln musste.

Mit dem Schreiben begann sie erst mit 15, inspiriert von einer nebligen Nacht in den slowenischen Bergen. Fantasygeschichten, besonders der finsteren Sorte, waren jedoch stets ein Teil ihres Lebens und ihr literarisches Idol ist seit Jahren H.P. Lovecraft. Als selbst ernannte Hexe lebt sie heute allein in einer kleinen Wohnung – leider ohne Pflanzen, da diese stets den Freitod bei ihr wählen.

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