[Rezension] Aşkın-Hayat Doğan & Jade S. Kye „Urban Fantasy going Mental“

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Einleitung

Wir leben in einer Zeit, in der man sich, zumindest in unseren Breitengraden, relativ frei entfalten kann. Es gibt seit ein paar Jahren sehr viele Begrifflichkeiten, welche den psychischen und physischen Zustand eines Menschen treffender beschreiben sollen. Etliche Geschlechterbezeichnungen sind neben männlich, weiblich, divers, dazu gekommen. Natürlich wird die Kommunikation dadurch etwas schwieriger, immerhin sieht man es seinem Gegenüber nicht mehr unbedingt an als, was er/sie/es/was auch immer sich identifiziert. Da ist durchaus etwas Feingefühl gefragt.

Ähnlich verhält es sich mit den psychischen Leiden. Es hat sich in den letzten Jahren so viel getan. Siehe Thema Autismus, mit dem ich mich selbst in den letzten Jahren etwas mehr befasst habe. Mittlerweile finden Betroffene sehr viel mehr Hilfe und Beachtung als früher. So sieht es auch bei den Themen, Depressionen, PTBS, Identitätsstörungen uvm aus.

Eine Sache bleibt: das Verständnis des Umfeldes. Logischerweise kann sich ein Mensch, welcher sich der Norm entsprechend identifiziert und keinerlei mentale Probleme hat, nicht in eine entsprechende Person hineinversetzen. Da kann man noch so überzeugend sein. Das wird und kann auch nicht funktionieren. Aber dafür gibt es zum Glück Bücher wie dieses hier. Weniger Kraft und Nerven kostet es übrigens, die Person so zu nehmen, wie sie ist.

Die Autoren in dieser Urban Fantasy Anthologie mit dem Schwerpunkt Psyche beschäftigen sich mit den angesprochenen Themen. Jede/r einzelne von ihnen spricht meistens aus eigener Erfahrung. Wie fühlt es sich an, in einer überfüllten Stadt zu sein? Welche Gedanken sausen einem durch den Kopf, wenn man sich im eigenen Körper unwohl fühlt?

All das und noch viel mehr könnt ihr in diesem Buch bzw. E-Book lesen, welches ich übrigens direkt vom Verlag erhalten habe. Vielen Dank dafür. 🙂

Nun geht es aber endlich los mit meiner Rezension. Viel Spaß. 🙂


Beschreibung

Mental Health ein wichtiges Thema unserer Zeit. Es gibt wesentlich mehr Dinge, die uns als Mensch sowohl psychisch als auch physisch beeinflussen können. Erst einmal nichts Neues. Jedoch gibt es viele Individuen, welche sich in dieser schnellen und teils harten Welt nicht (mehr) gut zurechtfinden und dadurch ihre eigene Bewältigungsstrategie entwickeln. Was an sich gut klingt, immerhin konnte sich der Mensch in der Vergangenheit auch an neue Umstände anpassen, klappt heute kaum mehr. Vor allem, wenn es sich dabei um psychische Probleme handelt. Viele ziehen sich zurück, oder verbringen ihre Zeit fernab von anderen. „Sollen sie sich doch mal nicht so haben.“ Ein Satz, der mich immer wieder verständnislos zurücklässt. Ja, es gibt Menschen, die zu Übertreibungen neigen, aber was ist mit jenen, die aus ihrem nicht selbst erwählten Grab keinen Ausweg mehr finden und sich deshalb eine eigene Welt schaffen?

Hier kommt dieses Buch ins Spiel. Hier erzählten euch Autoren aus eigener Perspektive von Problemen, verpackt in eine Urban Fantasy Geschichte.


Mein Fazit

Es gibt immer wieder etwas Neues in der Welt der Bücher zu entdecken, gerade weil ich mich mittlerweile relativ weit von den Bestsellerautoren entfernt habe. Eines schönen Tages hat mir der Verlag dieses optisch und inhaltlich ansprechende Buch geschickt. Da ich Protagonist:innen mit besonderen Fähigkeiten und/oder Eigenheiten mag, war ich neugierig, was mich erwartet.

Jede Geschichte fängt mit einer Beschreibung des Autors an. Wie diese Person zum Schreiben gekommen ist, was diese bisher durchgemacht hat. Zu welchen Themen wurde die Geschichte verfasst? Triggerwarnungen werden selbstverständlich auch mit angeführt. Vor allem, weil sich das Kernthema um die Psyche und Identifizierung handelt, ist das auf jeden Fall angebracht. Bis hierhin tolle Arbeit.

Besonders gefallen hat mir, dass die Kurzgeschichten aus der persönlichen und/oder einer leicht versetzten Zuschauer-Perspektive geschrieben wurden. So fällt es einem leichter, sich in die Köpfe/Körper der betreffenden Personen hineinzuversetzen. Spannend war mich der relativ hohe Anteil von Menschen im Autismus-Spektrum, was mich gefreut hat. Bin da ja knietief drin. Oder aber die Mischung mit anderen psychischen Zuständen, welche so thematisiert wurden, damit sich auch Nichtbetroffene ein Bild der jeweiligen Sachlage/n machen können. Somit würde ich sagen, dass das Buch nicht nur für Menschen mit Problemen ist, sondern auch für jene, die versuchen wollen erstere zu verstehen. Außerdem findet ihr auch Geschichten zu Trans und queer Menschen, denn ob ihr es glaubt oder nicht, auch diese Menschen haben so ihre Schwierigkeiten im Alltag.

Das Kernthema, welches super umgesetzt wurde: Verständnis und auf Dinge aufmerksam machen. Das ist den Autoren mit ihren Geschichten gelungen. Eventuell hilft es auch anderen Lesern sich weniger alleine und hilflos zu fühlen, wenn sie wissen, dass es andere Menschen gibt, denen es ähnlich geht.

Optisch erinnert mich das Buch irgendwie an eine U-Bahn Karte. Die einzelnen Haltestellen wirken für mich wie die Stationen im Leben eines Menschen. Die Überlappungen könnten auf Gemeinsamkeiten hindeuten. Aber das, ist wie der ganze Rest auch nur meine Meinung. Wie es bei euch aus? Habe ich euer Interesse geweckt?


Buchinformationen

Verlagohneohren
HerausgeberAşkın-Hayat Doğan & Jade S. Kye
Erscheinungsjahr2024
GenreUrban-Fantasy
Seiten258
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Mitwirkende Autoren

 Iva MoorDaeny LeviNora BendzkoskalabyrinthEA ViandenJustine PustJade S. KyeShelly SimmonsEleanor BardilacAşkın-Hayat DoğanMelanie VogltanzAlex PrumFluffTristan LánstadLiv KątnyClaus KullakJessica BradleyTeresa TeskeXenia WinterwoodsSarah Fartuun Heinze


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