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Einleitung

Da in letzter Zeit so viele spannende Liebesromane veröffentlicht wurden, wollte ich mir jene anschauen, deren Autoren ich nicht kenne. Dabei fiel mir „Liebe kann doch jedem mal passieren“ ins Auge. Sowohl optisch als auch vom Klappentext machte es auf mich einen leichten und knuffigen Eindruck. Mit knapp unter 300 Seiten ist das Buch nicht so ewig lang.

Wie hat es mir gefallen? Vor allem: Ist dieses Buch, welches klar als Frauenroman deklariert wird, auch für männliche Leser geeignet? Wenn ich schon so frage, könnt ihr euch die Antwort bereits denken. Ja, natürlich. Mal abgesehen davon, dass die Handlung auch hier von beiden Perspektiven vorangetrieben wird, sind die Themen auf alle Geschlechter ausgelegt.

Genug hiervon. Weiter geht es mit meiner Rezension. Viel Spaß. 🙂

Grober Handlungsverlauf

Eine Auszeit. Genau das braucht Julie, welche als Zahnärztin tätig ist. Irgendwann ist der Kopf einfach zu voll und die vorhandene Zeit dient nur noch der Erholung. Dementsprechend sucht sie sich weit weg von ihrer Heimat ein Zimmer, welches von Mrs. Gastrell vermietet wird. Was unsere Zahnärztin nicht weiß, ihre Vermieterin hat das gleiche Zimmer auch an jemand anderen vermietet. Wie das passieren kann? Nun, unklare Formulierungen in der Anzeige könnten ein Grund dafür sein.

Fakt ist, ihr Mitbewohner entspricht so gar nicht ihrem Geschmack. Er vereint Charaktereigenschaften, mit denen sie nichts anfangen kann. Daher ist es kein Wunder, dass die beiden von Anfang an eine Regel aufstellen bzw. eine provisorische Wand durch das Zimmer ziehen, sodass jeder die benötigte Privatsphäre hat.

Bis zu einem schicksalshaften Moment funktioniert ihr Plan auch super, jedoch scheint hinter der Fassade des gut aussehenden Anwalts ein anderer Mensch zu schlummern, der weitaus zugänglicher und sympathischer ist als gedacht.

Eigentlich wollten beide nur eine Schlafgelegenheit haben. Jedoch kommt es, wie so oft anders, als man denkt.

Mein Fazit

Es ist schon eine Weile her, seit ich so einen gemütlichen Liebesroman gelesen habe. Wohlfühlmomente in diesem Genre kannte ich vorher nur von Meike Werkmeister und Carina Schnell. Aber, wie so oft hat es sich gelohnt, über den Tellerrand zu blicken. Wir begegnen hier zwei unterschiedlichen und recht einfach gehaltenen Charakteren, von denen wir nur das Nötigste erfahren.

Julie ist Zahnärztin, welche mit diesem Job nicht zufrieden ist und in Kombination mit anderen Problemen eine Auszeit braucht. Alex hingegen ist angehender Anwalt, die Ausbildung verlangt sehr viel Konzentration und Geduld. Vor allem Zeit. Dementsprechend verbringt er nicht viel von dieser mit seiner neuen Mitbewohnerin. Das ist erst einmal die Lage, mit der wir konfrontiert werden.

Neben den Verwandten der beiden, den Mitarbeitern in einem italienischen Restaurant und dessen Chef, einer Handvoll Bekanntschaften gibt es kaum Nebencharaktere. Das hat mir gut gefallen. So wirkt die Geschichte nicht überladen und es bleibt genug Raum für eigene Gedanken. Die Beschreibungen und die ergänzenden Details erfüllten vollends ihren Zweck. Die Umgebung konnte ich mir recht einfach vorstellen und verliebte mich auch teilweise in diese. Das Essen klang so lecker. 😀

Es gab natürlich auch Momente, in denen Julie und Alex unfreiwillig komisch waren. Auch außerhalb der unfreiwilligen WG gab es immer wieder Situationen, in denen ich grinsen musste. Außerdem sucht man hier nach negativen und/oder traurigen Szenen vergebens. Das ist ein durch und durch positiver Roman.

Der allgemeine Verlauf der Handlung ist recht gemütlich gehalten. Großartige Höhen und Tiefen gab es nicht. Keine Schicksalsschläge, kein eifersüchtiger Partner, nichts. Wir haben hier zwei erwachsene Menschen (Ende 20) vor uns, die sich ihrer Position in ihrem Leben erneut bewusst werden müssen. Garniert mit einer schönen Umgebung, freundlichen Charakteren und einer gemütlichen Stimmung.

Diesen Liebesroman kann ich allen Lesern empfehlen, welche ein Buch für einen gemütlichen Leseabend suchen und sich etwas berieseln lassen möchten.

Buchinformationen

Informationen zur Autorin

Anne Sanders arbeitete als Journalistin unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, bevor sie sich 2014 voll und ganz für die Schriftstellerei entschied. Ihre Liebe zu den britischen Inseln zieht sich durch so gut wie all ihre Romane – auch durch die Jugendbücher, die sie unter anderem Namen verfasst. Die Bestsellerautorin lebt mit Mann und Katzen im Großraum München.