[Rezension] Ali Hazelwood „Das irrationale Vorkommnis der Liebe“

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Einleitung

Nach dem recht unterhaltsamen „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ war ich neugierig was mich in Teil zwei erwartet. Netterweise hat mir Netgalley die E-Book-Version zur Verfügung gestellt. Danke dafür an dieser Stelle.

Der Klappentext klingt nach einer ähnlichen Geschichte, wie wir sie bereits unzählige Male gelesen haben. Nichts Neues. Das Rad kann man auch in diesem Genre nicht neu erfinden. Damit muss man als Leser leben.

Das Wissenschaftsthema fand ich schon im ersten Band richtig spannend, gut, die Autorin hat auch Ahnung davon, daher ist es nicht verwunderlich, dass wir auch hier sehr viele Details serviert bekommen haben.

Nun lehnt euch zurück. Viel Spaß mit meiner Rezension.


Grober Handlungsverlauf

Neurowissenschaftlerin Bee hat bisher mit dem Thema Liebe keine guten Erfahrungen gemacht. Unberechenbar, unlogisch und emotional. Im Gegensatz zu ihrem Beruf ein Chaos.

Um in der von Männern beherrschten Welt der Wissenschaft zu überleben, nimmt sie sich immer ihr großes Vorbild Marie Curie zur Seite. Denn mit ihr geht unsere Protagonistin selbstbewusst und sicher durch den Alltag. Jedoch kann auch Marie ihr nicht erklären, warum Levi Ward ihr das Leben zur Hölle macht.

Bee hat ihm nichts getan. Der Kontakt war bisher immer beruflicher Natur. Oder steht da mehr dahinter?


Mein Fazit

Beginnen wir am Anfang. Der Teil eines Buches, welcher besonders Einfluss darauf hat, ob wir weiter lesen oder aufhören möchten. Wichtig ist hierbei ein guter Einstieg und ein paar Informationen worum es geht.

Hier erfahren wir eigentlich nur, dass Bee die Ehre hat, mit einem Team an einem tollen Projekt zu arbeiten. Neben ihrer Kollegin, zu der wir später kommen, ist auch Levi Ward mit von der Partie. Dieser scheint unsere fröhliche und farbenfrohe Protagonistin aus scheinbar ernsthaften Gründen nicht leiden zu können.

Sein Verhalten fand ich etwas kindisch. Nur, weil er scheinbar private Probleme mit ihr hat, muss er seinen Unwillen nicht im beruflichen Umfeld auslassen. Zugegeben, das ist ein häufig angewandtes Stilmittel und scheinbar normal. Dass Missverständnisse der Grund sind, sollte an dieser Stelle niemanden wundern. Die Gründe noch viel weniger. Warum ist in Liebesromanen immer alles so kompliziert? Reden hilft, anstatt sich böse Blicke zuzuwerfen. Das erste Drittel ist überwunden. Hurra.

Zurück zu Rocio, Bees Kollegin. Deren Verhalten ähnelte Levis sehr, nur mit dem Unterschied, dass sich dieses gegen eine andere Kollegin richtete. Was ist das immer für ein kindisches Gehabe in Liebesromanen? Wenn ich für eine Person starke Gefühle habe, dann sollte es nicht mein Ziel sein, meiner großen Liebe das Leben schwer zu machen. Im Gegenteil. Aber das wäre erstens zu logisch und zweitens könnte man damit weniger Seiten füllen.

Da haben wir noch Bees ständige geistige Begleitung Marie Curie. Eine der wichtigsten und bekanntesten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit. Ihr Rat und was sie in dieser Situation tun würde, ist das Gimmick der Handlung. Das ist zu Beginn eine witzige Idee und brachte mich etwas zum Grinsen. Jedoch wurde mir das irgendwann zu viel. Nachdem sich Levi und Bee endlich ausgesprochen haben, dachte ich mir, dass der Schwerpunkt mehr darauf liegt. Pustekuchen.

Wobei, wenn ich an die intimen Szenen unserer beiden Protagonisten denke, wäre mir an dieser Stelle etwas mehr Marie Curie egal gewesen. Erstere waren zeitweise alles andere als schön. Oder um es etwas direkter zu formulieren: Selten habe ich so billig bis mies geschriebene Sexszenen lesen dürfen. Das las sich absolut nicht gesund. Da hilft die Erklärung, warum das so ablief, leider auch nicht, da der Schreibstil in dieser Hinsicht auch nicht gut war.

Auch die Ungerechtigkeit im „männlichen“ Berufsfeld bekommen wir jederzeit zu spüren. Genauso häufig wird versucht zu zeigen, dass Frauen mindestens die gleichen Fähigkeiten haben. Ich weiß, es ist auch im 21. Jahrhundert ein großes Thema, und meiner Meinung nach sollten Frauen gleich wie Männer behandelt werden. Muss das Thema dennoch immer wieder in Büchern ausgeschlachtet werden? Kann man es nicht einfach so hinstellen, als wäre es wirklich normal, dass beide Geschlechter auf der gleichen Stufe sind? In anderen Büchern klappt es doch auch.

Im Vergleich zum ersten Teil der Reihe ist das Buch maximal Durchschnitt. Teil drei bleibt erst einmal liegen, beim Klappentext bekomme ich direkt Kopfschmerzen.


Buchinformationen

VerlagRütten & Loening
AutorinAli Hazelwood
Erscheinungsjahr2022
GenreLiebesroman
Seiten463
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Über die Autorin

Ali Hazelwood hat unendlich viel veröffentlicht (falls man all ihre Artikel über Hirnforschung mitzählt, die allerdings niemand außer ein paar Wissenschaftlern kennt und die, leider, oft kein Happy End haben). In Italien geboren, hat Ali in Deutschland und Japan gelebt, bevor sie in die USA ging, um in Neurobiologie zu promovieren. Vor Kurzem wurde sie zur Professorin berufen, was niemanden mehr schockiert als sie selbst. Ihr erster Roman »Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe« wurde bei TikTok zum Sensationserfolg und ist ein internationaler Bestseller. Zuletzt erschienen von ihr bei Rütten & Loening »Das irrationale Vorkommnis der Liebe« und »Die Unannehmlichkeiten von Liebe«.


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