[Rezension, Reread] Sjöwall Wahlöö „Der Mann, der sich in Luft auflöste“ (Martin Beck Reihe 2)

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Vorwort

Hallo. Willkommen zu einem neuen Beitrag.

Vor einer Weile habe ich mein Reread zur Martin Beck Reihe gestartet.

Eine Reihe, mit der ich viel Zeit verbracht und lieben gelernt habe.

Es handelt sich dabei um zehn Bücher, die vom Autorenduo Sjöwall und Wahlöö geschrieben wurden.

Obwohl der Kriminalassistent, später Kommissar Martin Beck die Hauptrolle spielt, nehmen sich die beiden Autoren trotzdem die Zeit auch andere Charaktere ins Rampenlicht zu rücken. Da die Fälle in den 60er/70er-Jahren spielen, kommen diese ohne viel Schnickschnack und vor allem ohne moderne Technik aus, was die Ermittlungen sehr spannend macht.

Habt ihr die Reihe schon einmal gelesen? Oder gar von ihr gehört?


Grober Handlungsverlauf

Ein schwedischer Reporter verschwindet auf seiner Reise nach Ungarn spurlos. Es deutet alles darauf hin, dass er zumindest ein paar Stunden an seinem Ankunftsort verbracht hat.

Sein Reisegepäck, sein Pass, seine Schreibmaschine. Alles da. Nur er selbst ist nicht mehr auffindbar.

Hat er seine Nase zu tief in kriminelle Angelegenheiten gesteckt?

Martin Beck, der seit wenigen Stunden offiziell im Urlaub ist und eigentlich Ruhe von Tod und Verbrechen haben möchte, wird gebeten, sich die Sache näher anzusehen. Natürlich kann die ungarische Polizei nicht bis zu seiner Rückkehr warten. Das wäre auch zu schön gewesen.

Daher reist er nach einer kurzen Aufklärung, worum es geht, nach Ungarn, um die letzten Stunden von Alf Matsson, so der Name des Reporters, zu rekonstruieren und herauszufinden, was ihm zugestoßen ist.


Mein Fazit

Ähnlich wie beim ersten Teil fühlte ich mich auch hier wieder in das Jahr 2008 zurückversetzt, als ich die Martin Beck Reihe zum ersten Mal gelesen habe.

Da ich seitdem keines der Bücher noch einmal gelesen habe, hatte ich einige Details vergessen. Daher war das „Neuentdecken“ dieser sehr spannend.

Früher wie heute bin ich der Meinung, dass dieser Teil hier der schwächste der Reihe ist.

Was unter anderem daran liegt, dass der Aufbau sehr langsam und träge daher kommt.

Natürlich, das soll uns die missliche Lage besser vor Augen führen. Dennoch hätte etwas mehr Dampf dem Buch gutgetan.

Denn außer den offensichtlichen Informationen über Alf Matsson haben die Ermittler praktisch nichts, mit dem sie arbeiten können.

Auch Martin Beck, der die meiste Zeit über vor Ort ist und mit der ungarischen Polizei zusammenarbeitet, tappt bis kurz vor dem Ende im Dunkeln. Dafür bekommen wir einen guten Überblick über seinen Standort und dem Leben des Verschwundenen.

Bei 240 Seiten dürfen wir uns keine Detailvielfalt erwarten. Wir wissen nicht mehr und nicht weniger, als wir benötigen, um die Handlung zu verstehen. Daher werte ich diesen Punkt nicht als Kritik.

Nach dem Angriff auf Martin Beck kommt endlich etwas Schwung in die müde Partie. Wenn auch langsam, und sehr plötzlich.

Was man als Durchbruch werten kann, denn danach sieht man den Fall definitiv mit anderen Augen.

Kurzum ein unterhaltsamer, wenn auch etwas träger, Kriminalroman. Teil drei wartet schon darauf, gelesen zu werden.


Buchinformationen


VerlagRowohlt Taschenbuch
AutorenSjöwall Wahlöö
Erscheinungsjahr1969/5. Auflage 2008
GenreKrimi
Seiten240
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Informationen zu den Autoren


Per Wahlöö, 1926 im schwedischen Lund geboren, machte nach dem Studium der Geschichte als Journalist Karriere. In den fünfziger Jahren ging er nach Spanien und wurde 1956 vom Franco-Regime ausgewiesen. Nach verschiedenen Reisen um die halbe Welt ließ er sich wieder in Schweden nieder und arbeitete dort als Schriftsteller. Per Wahlöö starb 1975 in seiner Heimatstadt.



Maj Sjöwall, 1935 in Stockholm geboren, studierte Grafik und Journalismus und arbeitete für verschiedene Zeitschriften. Mit ihrem Mann Per Wahlöö schrieb sie die erfolgreiche Krimiserie um den Kommissar Martin Beck, die auch verfilmt wurde. 1996 erhielt Sjöwall für die erste Serienverfilmung von Kommissar Beck den Adolf-Grimme-Preis (zusammen mit Gösta Ekmann). Zuletzt arbeitete Maj Sjöwall als Übersetzerin in Stockholm, wo sie im April 2020 verstarb.

Weitere Bücher der Reihe

Die Tote im Götakanal (Teil 1)

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